Die auf dem Cover angekündigten 148 Seiten Fashion muten zum großen Teil wie ein Katalog an. Die Bildunterschriften zur Mode sind mitunter in gefühlter 100-Punkt-Schrift verfasst und nehmen pro Foto eine ganze Seite ein. Kann man machen, muss man aber nicht. Und weil die eigene "Noah"-Redaktion offenbar wenig rauskommt, werden Geschichten eingekauft, die bereits gut abgehangen sind. Nicht selten steht unter ihnen der Zusatz: "Bereits erschienen in…". Kann man machen, muss man aber nicht. So wirkt das Blatt nicht wie ein "Best of", sondern wie ein "Rest of".

Fazit: Man überlegt, was die Macher getrieben hat, ein solches Heft zusammenzulöten. Bange Momente stellen sich ein – ist das die Zukunft des Journalismus? Texte und Bilder mehr oder weniger wahllos zusammenzukaufen und sie dann zu einem Magazin zu lumbacken? Man hat das Gefühl, dass da nicht Menschen, sondern Roboter am Werk waren. Die nächste Ausgabe ist für März 2015 angekündigt. Kann man kaufen für acht Euro, muss man aber nicht.


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.