Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Zuschauer lässt der Jauch-Will-Tausch kalt, Schröder klagt gegen "Spiegel", Vox präsentiert eigene Serie und Topquoten.
Günther Jauch. Viele Fernsehzuschauer sind der Auffassung, dass der Übergang vom Moderator zu Anne Will beim ARD-Polittalk am Sonntagabend nicht viel Neues bringt. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Illustrierten "Stern" glauben 39 Prozent der 1002 repräsentativ Befragten daran, dass die Gesprächsrunde am Sonntag sich nicht groß verändern werde. 23 Prozent vermuten, Will werde es ab Januar 2016 besser machen, 26 Prozent denken, es werde schlechter mit ihr. Fürsprecher hat Anne Will vor allem in Ostdeutschland, wo 36 Prozent meinen, sie werde eine bessere Sendung machen als ihr Vorgänger. Im Westen sind es lediglich 20 Prozent. 27 Prozent aller Männer trauen Will mehr zu, bei den Frauen sind es nur 18 Prozent.
Der 58-jährige Jauch hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, er werde sich aus privaten und beruflichen Gründen von der Sendung nach gut vier Jahren zurückziehen. Will, 49, auf dem Sendeplatz sonntags um 21.45 Uhr seine Vorgängerin und Nachfolgerin zugleich.
"Der Spiegel". Wird sich wohl eine Klage von Altkanzler Gerhard Schröder wegen einer Titelgeschichte einfangen, melden unter anderem "Focus" und das Deutschlandradio. Hintergrund ist ein heikler Lobbyismus-Vorwurf. Der "Spiegel" hatte diese Woche berichtet, der Altkanzler sowie Ex-Bundesinnenminister Otto Schily - beide SPD. und der ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hätten sich über eine Wiener Anwaltskanzlei für die Ziele des kasachischen Diktators Nursultan Nasarbajew einspannen lassen. Abgebildet auf dem Cover war unter anderem Schröder – in Form einer Verbrecherkartei.
Vox I. Will sich dem Trend hin zur aufwändigen Serie nicht entziehen. In Monheim bei Düsseldorf begannen diese Woche die Dreharbeiten zur ersten eigenproduzierten Serie in der Geschichte des Kölner Privatsenders, wie Vox mitteilt. "Club der roten Bänder" ist auf zehn Teile angelegt und wird hergestellt von der Firma Bantry Bay Productions. Die Ausstrahlung ist für den Herbst vorgesehen. Leo (Tim Oliver Schultz), Jonas (Damian Hardung), Emma (Luise Befort), Alex (Timur Bartels), Toni (Ivo Kortlang) und Hugo (Nick Julius Schuck) sind zwischen zwölf und 17 Jahre alt und müssen wegen verschiedener Krankheiten lange Zeit im Krankenhaus verbringen. Dort entstehen Freundschaften, Liebe und Leidenschaft. Die Serie ist dem katalanischen Original "Polseres vermelles" (Rote Bänder) nachempfunden, auf die Vox-Chef Bernd Reichart während seiner früheren Tätigkeit für den spanischen Sender Antena 3 stieß. Unternehmensangaben.
Vox II. Präsentiert sich sehr stark am Dienstagabend: 2,53 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (9,1 Prozent Gesamtmarktanteil) schalteten die Reihe "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" um Xavier Naidoo ein – Staffelbestwert. Um 21.50 Uhr verfolgten 2,31 Millionen Gesamtzuschauer (9,0 Prozent) die nachfolgende Reportage "Die PUR-Story". Unternehmensangaben.
DAB+. Der erste privater Multiplex ist in Hamburg gestartet. Ab sofort können Hamburger Radiohörer über den digitalen Verbreitungsweg DAB+ neben öffentlich-rechtlichen auch private Programme empfangen. Sieben private Sender werden verbreitet: 80s80s Hamburg aus dem Hause Regiocast, FSK 93.0 Hamburg, HLRdigital, Mega Radio, Pure FM, Radio Mauma.fm sowie Radio Paradiso. Unternehmensangaben.
"Der Postillon“- Kehrt mit den "Postillon-Hörfunknachrichten" zurück zu Bayern 3 – in die werktägliche Drivetime zwischen 16 und 19 Uhr sowie ins Abendprogramm zu „Matuschke“ nach 20 Uhr. Comedian Thieß Neubert bringt als „Postillon“ täglich die neuesten Satire-Nachrichten, „nahezu investigativ und mit dem Blick für das (Un-)Wesentliche von den Brennpunkten dieser Welt“, wie es heißt. Hinter den "Postillon-Hörfunknachrichten" steht das Team der Website der-postillon.com, bestehend aus Dan Eckert, Alexander Bayer und Herausgeber Stefan Sichermann. Unternehmensangaben.
Sport1. Weitet die Berichterstattung von den Europaspielen in Baku aus - nach zufriedenstellenden Reichweiten. Statt geplanten 100 sollen nun insgesamt 120 Stunden live im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein, teilt Sport1 der "dpa" mit. Man sei "mit der Zuschauerresonanz bislang zufrieden", hieß es in dem Statement. An den ersten vier Tagen hatten im Schnitt 140.000 Zuschauer die Sendungen von dem ersten kontinentalen Multi-Sportevent in Europa gesehen. Beim Gesamtpublikum lag der Marktanteil bei 1,2 Prozent, in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bei zwei Prozent und damit 0,7 Prozent über dem Senderschnitt für das vergangene Jahr. Unternehmensangaben.