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Johannesburg. Seit vielen Jahren kommen hier Außerirdische in einem slum-ähnlichen Auffanglager an. Die Knappheit von Raum und Nahrung scheint an diesem Ort selbst für Nicht-Menschen menschenunwürdig zu sein. Hinzu kommt der Hass gegenüber der Spezies, deren Lager alsbald 200 Kilometer weiter ins Ödland versetzt werden soll. Eine Operation, über die Einsatzleiter Wikus Van De Merwe (Sharlto Copley) alle Aliens vorab in Kenntnis setzen muss.

Als Wikus im Zuge seiner Aufklärungsmission mit einer außerirdischen Flüssigkeit in Kontakt kommt, wird ihm kurze Zeit später klar: Mit ihm stimmt etwas nicht. Er entdeckt Veränderungen an seinem Körper, die Grund zur Besorgnis geben. "District 9" bleibt auch 2020 ein Sci-Fi-Stück, in dem man als Zuschauer Seite an Seite mit dem Protagonisten viel Staub und Dreck schlucken muss, ehe sich der wahre Kern des Films wie eine Blüte offenbart. Denn mit gestrandeten Aliens stellt die amerikanisch-neuseeländisch-südafrikanisch-kanadische Produktion auch unser Verständnis von Migration auf die Probe.

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Snowpiercer

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Klimachaos draußen, frostige Stimmung drinnen. Nein, dies ist keine Verfilmung des Deutsche-Bahn-1. Klasse-Fiaskos rund um die Reise der Greta Thunberg. Obgleich der Zug in diesem Film seine Fahrgäste auch in Klassen teilt: vorne die Reichen in Saus und Braus, hinten stiften die Armen eine Revolution an. Snowpiercer markiert ähnlich wie "Mad Max: Fury Road" eine Fahrt durch dystopisches Niemandsland.

Nachdem der Versuch, den Klimawandel zu stoppen, missglückte, brach eine neue Eiszeit aus. In dieser spinnt Regisseur (und frisch gebackener Oscar-Gewinner) Bong Joon Ho das Klassensystem öffentlicher Transportmittel weiter. Was wäre, wenn sich unser gesamtgesellschaftlicher Kosmos auf die Fläche eines metallenen Zuges quetscht, der durch eine endlose Eiswüste donnert? Ach hätten wir doch nur auf Greta gehört!

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Utopia (Staffel 1 & 2)

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Ein Haufen skurriler Charaktere bekommt ein geheimnisvolles Graphic Novel in die Hände. Das Manuskript soll angeblich die größten Katastrophen des zurückliegenden Jahrzehnts prophezeit haben. Rasch bekommt es die ungleiche Truppe aber auch mit einer Geheimorganisation und einem Auftragsmörder zu tun. In der britischen Dramaserie knallen ein Langweiler, eine Ex-Medizinstudentin, ein Elfjähriger und ein Verschwörungstheoretiker aufeinander. Utopia ist düster, urkomisch und bis zum Rand  vollgepumpt mit Adrenalin. Und das Beste? Es gibt zwei Staffeln.

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What happened to Monday

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Noomi Rapaces kennen manche noch aus der "Millenium-Triologie" von Stieg Larsson. In der Kinofassung hat die schwedische Schauspielerin 2009 eine begnadete Hackerin gespielt – großes Drachentattoo auf dem Rücken inklusive. Acht Jahre später ist Ihr Auftritt in "What happened to Monday" nicht minder eindrucksvoll. Der Zuschauer bekommt Rapace hier nämlich gleich mehrfach vor die Nase gesetzt. Weil die Erde vor lauter Menschen überquillt, dürfen Familien nur noch ein Kind haben.

Wer gegen das Gesetz verstößt, dem drohen drakonische Strafen. Mitten drin die Siebenlinge Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday, in deren Rollen jeweils Noomi Rapace schlüpft. Um nicht aufzufallen, verlassen die Geschwister ihr Haus jeweils nur an einem Tag. Als eines Tages Monday nicht zurückkommt, jazzt sich die actionreiche Zukunftsvision zu einem Kommentar über Chinas Ein-Kind-Politik hoch.

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Looper

 

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Hier muss man jetzt mehrfach hinschauen. Ja, das ist tatsächlich Joseph Gordon Levitt, der eine junge Version der Filmfigur Joe spielt, die im selben Film auf einer anderen Zeitebene von Bruce Willis gemimt wird. Gordon Levitts Gesichtszüge wirken dabei merkwürdig umgebügelt.

Klingt kompliziert? Dabei ist das Konzept dieser Filmdystopie so einfach wie fatal: Im Jahr 2040 arbeitet Joe erfolgreich als Looper. Er ist ein Attentäter, der aus dem Jahr 2070 zurückgekehrte Zeitreisende umbringt. In den 70ern ist Zeitreisen nämlich strengsten verboten. Als sich Joe jedoch eines Tages selbst gegenübersteht, hebt sich der sonst so routinierte Liquiderungsablauf auf ein ganz neues Level.

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Autor:

Benjamin Freund hat Medienwissenschaft und Kulturjournalismus studiert und arbeitet als freier Journalist für diverse Print- und Onlineformate. Benjamin wirft ein Auge auf die großen und kleinen Phänomene unserer Pop- und Netzkultur.


Autor: W&V Gastautor:in

W&V ist die Plattform der Kommunikationsbranche. Zusätzlich zu unseren eigenen journalistischen Inhalten erscheinen ausgewählte Texte kluger Branchenköpfe. Eine:n davon habt ihr gerade gelesen.