Abseits des Mainstream: Die ADC Junior Awards in Offenbach
Und die nächste Party im Rahmen des ADC Gipfel 2010: Am Freitag wurden die Junior Awards 2010 in Hafen 2 in Offenbach verliehen. W&V-Korrespondent Raoul Fischer war dabei.
Und die nächste Party im Rahmen des ADC Gipfel 2010: Am Freitag wurden die Junior Awards 2010 in Hafen 2 in Offenbach verliehen. „Der beste Platz, um die besten Junioren auszuzeichnen“, so Stefan Vogel (Ogilvy), da aus Offenbach seit Jahren immer wieder exzellente Arbeiten kämen. Und der Hafen 2 ist eine frische, junge Location, in der sich der ein oder andere altgediente Werber aus der Jury vielleicht verloren vorkam unter den vielen Nachwuchskreativen – nicht nur die Blogger Sascha Lobo und Johnny Häusler (Spreeblick).
Die Preisverleihung war kurz und knackig – und interessant. Gezeigt wurden zwar nur die Gewinnerarbeiten, aber die zeigten Potenzial: „Die Jury war beeindruckt, zum Teil sogar zu Tränen gerührt“, so Vogel etwas pathetisch. Und er lobte die Entwicklung: Die Einreichungen würden wieder besser, sagte er nach der Preisverleihung: überraschender, eigenwilliger, reifer, überzeugender – „abseits des Mainstream“, wie er betonte. Insgesamt hatte die Jury 545 Einsendungen und ca. 2.000 Exponate zu beurteilen. Die Zahl der Einreichungen sei insgesamt gestiegen, nur leider bei den Praxisarbeiten etwas rückläufig. Der ADC verleiht die Junior Awards seit 1986.
Und die Gewinner des Abends: Zoe Sys Vogelius, Duncan Munge und Amadeus Henhapl von der Miami Ad School Hamburg wurden für ihren Anti-Atomkraft-Kampagne „The Deathzone“ für Grennpeace als ADC-Studenten des Jahres gekürt. Der zweite „Student des Jahres“ wurde Mario Zorn von der Filmakademie Baden Württemberg für seinen Film „Oleg – life oft he weightlifter“. Als beste Abschlussarbeit wurde der Film „Marivanna“ von Olga Petrova von der HFG Offenbach ausgezeichnet und den Preis für die beste Praxisarbeit bekamen Antje Gerwin und Martin Grabmayr für ihre schrägen Radiospots für den VW Polo Bluemotion – ein als „Funkspot getarntes Fanal gegen Mittelmaß“, wie die Jury befand. Darüber hinaus wurden weitere 56 Arbeiten in den drei Kategorien ausgezeichnet.
Und Carolin Rottländer vom Magazin „Focus“, der die ADC Junior Awards seit sechs Jahren als Sponsor begleitet, hatte eine Überraschung für die Gewinner: Der Focus lädt sie am 8.11. zur Gala des London Festival ein. Nach Offenbach gewagt hatte sich auch der Frankfurter Stadtrat Markus Frank (CDU), der nochmals bekräftigte wie stolz die Stadt Frankfurt sei, dass so viele kreative Köpfe in der Bankenstadt zusammengekommen seien. Und er griff eine salopp hingeworfene Randbemerkung Vogels auf und stellte in Aussicht: „Es ist nicht ausgeschlossen, auch die Paulskirche zu bekommen.“ Als Location für die Preisverleihung. Dort werden normalerweise Buch- und Friedenspreise verliehen. Nun, man werde ja noch einige Jahre zusammenarbeiten, so Frank.
Für die Nachwuchskreativen war an dem Abend eines wichtig: feiern, feiern, feiern. Veredelt wurde die Party durch zwei Liveacts: Die Neuseeländerin Bachelorette (http://www.myspace.com/bachelorettepop) und die Berliner Underground-Sängerin Monotekktoni (http://www.myspace.com/monotekktoni). So lag auch die Musik des abneds abseits des Mainstreams: überraschend, eigenwillig, reif, überzeugend – wie die Juniorawards.