Markenfilm verteidigt Spitzenplatz im Ranking der größten Werbefilmproduktionen
Sowohl im Ranking der größten Werbefilmproduktionen als auch in der Top-10-Liste der kreativsten Werbefilmer konnte sich Markenfilm auf seiner Top-Position behaupten.
Mood and Motion, im April 2008 aus der Fusion von Neue Sentimental Film und Telemaz hervorgegangen, konnte den ewigen Branchenprimus Markenfilm nicht wie geplant von seiner Top-Position verdrängen. Dafür brach das Geschäft seit Oktober zu stark ein, berichtet Vorstandssprecher Tom Gläser. Markenfilm-Chef Florian Beisert begründet das kontinuierliche Wachstum damit, dass die Gruppe „Komplettpakete“ anbieten kann: „TV wird begleitet von vielen Medien“, etwa Messe-, Image- und Webfilme und Internetseiten. Als Wachstumstreiber erweisen sich vor allem die Töchter BM8 und Mhoch4. Auch in kreativer Hinsicht ist Markenfilm weiterhin mit großem Abstand führend.
Das Gros der Teilnehmer am Ranking musste hingegen Federn lassen – die Rezession geht an den Werbefilmern nicht spurlos vorbei. Die Umsatzerlöse sanken im Schnitt um 4,1 Prozent. 2007 erzielte die Top 30 noch ein Plus von zehn Prozent. Dennoch zeigt sich der Markt indifferent: Den zehn Unternehmen, die eine Umsatzsteigerung für 2008 melden, stehen 18 mit einer Negativentwicklung gegenüber.
Das Kerngeschäft der Produktionshäuser stellt unverändert der klassische Werbefilm dar. 1395 Filme drehten die Rankingteilnehmer im vorigen Jahr – genau so viele wie 2007. Allerdings ging das Umsatzvolumen von 309,6 Millionen Euro auf 290,1 Millionen Euro zurück.
Das Business mit digitalen Medien und Branded Content/Branded Entertainment entwickelt sich insgesamt langsamer als erwartet. Trotzdem stellt sich eine Reihe der Produzenten – gerade was Internet angeht – breiter auf. Einige Beispiele: Tempomedia, Frankfurt/Hamburg, die ihre Position auf Platz 3 stabilisieren konnte, will im Herbst mit einer neuen Lösung aufwarten. Bakery Films, Hamburg, kooperiert mit VICE, um Content zu generieren. Pläne, eine Online-Unit zu gründen, hatte auch Mood and Motion. Diese wurden aber wegen der wirtschaftlichen Lage vorerst zurückgestellt.
Insgesamt wird sich „der Trend, dass mit sehr viel höherem Pitchaufwand um insgesamt weniger Projekte gepitcht wird, wohl fortsetzen“, glaubt nicht nur Christiane Dressler von Radical Media, Berlin.
Mehr zum Thema in der aktuellen W&V. Umsatz- und Kreativranking zum Download: www.wuv.de/charts