ARD/ZDF-Studie: Alle 14- bis 19-Jährigen sind online
80 Minuten surfen die Deutschen täglich im Internet. Das besagt die ARD/ZDF Onlinestudie 2011. Vor allem über aktuelle Nachrichten informieren sich die User demnach.
80 Minuten surfen die Deutschen täglich im Internet. Das besagt die ARD/ZDF Onlinestudie 2011. Vor allem über aktuelle Nachrichten informieren sich die User demnach. Zumindest gaben das 61 Prozent der Befragten an. An Unterhaltung, Comedy, Buntem, Boulevard und Promis zeigten sich dagegen nur 17 Prozent häufig oder gelegentlich interessiert.
Dass die Zahl der Internetnutzer in Deutschland erstmals die 50 Millionen-Grenze überstiegt, war bereits im Juni bekannt, als die ersten Zahlen der ARD/ZDF Onlinestudie veröffentlicht wurden. 2,7 Millionen Deutsche mehr als im Vorjahr sind inzwischen online, insgesamt 73,3 Prozent der Bevölkerung. Für diesen Anstieg sind vor allem die älteren User verantwortlich. So erhöhte sich etwa der Anteil der über 60-Jährigen Internetnutzer von 28,2 Prozent im Vorjahr auf nun 34,5 Prozent. Von den Unter-30-Jährigen dagegen ist fast jeder im Netz. Nur 1,8 Prozent der 20- bis 29-Jährigen sind online-abstinent, die 14- bis 19-Jährigen nutzen zu 100 Prozent zumindest gelegentlich das Internet.
Besonders interessant für die öffentlich-rechtlichen Sender ist das Interesse an Bewegtbild im Internet. 68 Prozent aller Onliner rufen Videos ab, 29 Prozent schauen sich TV-Sendungen zeitversetzt an und weitere 21 Prozent sehen live im Netz fern. Der scheidende ZDF-Intendant Markus Schächter sieht die Zahlen als Beleg dafür, dass das Internet "zu einem wichtigen Ergänzungsmedium für die TV-Sender wird." Zudem erreiche das ZDF mit seiner Mediathek ein jüngeres Publikum.
Auch Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, sieht in den Online-Angeboten eine notwendige Ergänzung der Hörfunk- und Fernsehprogramme der ARD: "Die Menschen sehen, hören und lesen heute, was, wann und wo sie es wollen. Mit unseren Mediatheken und der Fülle an Zusatzinformationen zu unseren Fernseh- und Radiosendungen bieten wir genau das, was unser Publikum von uns erwartet: Unsere hochwertigen Inhalte unentgeltlich, zeit- und plattformunabhängig bereitzustellen." Über genau diese Zusatzinformationen streitet die ARD derzeit mit acht Verlagen, die gegen die Tagesschau-App klagen. Und die gebührenfinanzierten Onlineaktivitäten als solche sind der privaten Konkurrenz ohnehin seit jeher ein Dorn im Auge.
Für die ARD/ZDF-Onlinestudie 2011, wurden im März und April bundesweit 1.800 Erwachsene in Deutschland befragt.