
Axel Springer stellt Bezahl-Apps vor
Mit den iPhone-Apps zu den Titeln "Welt" und "Bild" startet der Verlag Axel Springer heute erstmals mobile Angebote als exklusive Abo-Modelle.
Der Springer-Konzern ist mit kostenpflichtigen mobilen Applikationen der Titel Welt und Bild für den Apple I-Pod auf den Markt gegangen. Die Anwendungen stellte Konzernchef Matthias Döpfner gestern in Berlin vor.
Neben laufend aktualisierten Nachrichten können User die PDF-Ausgabe von "Bild"oder "Welt" und "Welt Kompakt" schon am Vorabend beziehen. Spielerische Elemente wie das Seite 1 –Girl zum schrittweisen Ausziehen oder ein tägliches Nachrichtenquiz , mit dem man gegen andere User antreten kann, sowie zusätzliche Services sollen wenigstens einen Teil der bisher etwa drei Millionen kostenlosen Bild-Mobil-Nutzer auf das Bezahlterrain locken. In der Einführungsphase kostet die Bild-App 79 Cent, danach 3,99 mit PDF und 1,59 ohne. Die Welt-App kostet im ersten Monat 1,59 Euro. Danach kostet sie inklusive PDF 4,99 monatlich, ohne PDF 2,99 Euro. Die Hälfte der Erlöse kassiert Apple.
Man habe als Branche nach 10 Jahren Gratiskultur „die Verpflichtung auszuprobieren, ob Nutzer bei einfachen Zahlfunktionen nicht doch bereit sind, für Inhalte zu zahlen,“ sagte Döpfner in Berlin. Er betonte aber, die Bezahl-Apps hätten den „Charakter eines Laborversuchs“. Mit der Hoffnung, die Apps könnten „langfristig eine zentrale Rolle ei der Sicherung des Businessmodells spielen, könne man auch scheitern“, sagte Döpfner.
Mindestens 100.000 der drei Millionen Bild-Nutzer müssten sich nach internen Einschätzungen in den kommenden drei für die bezahlten Apps entscheiden, zumal die Bild-App mit einer Werbekampagne massiv im Fernsehen und Online beworben wird (Jungvon Matt/Alster). Funktioniert das Bezahlmodell, denkt Springer später auch über eine Werbevermarktung und differenzierte Preismodelle für Apps mit oder ohne Werbung nach. Auch für die Regionalzeitngen "Hamburger Abendblatt" und "Berliner Morgenpost" bastelt Springer an Bezahl-Aplikationen.
Konzern-Lobbyist Christph Keese spricht darüber hinaus mit Google darüber, eine Bezahlplattform für Verlage aufzubauen. Suchanfragen nach teuer erstellten Verlagsinhalten könnten einmal direkt auf eine solche Inhaltekiosk führen. Keese: „Die Diskussion hat gerade erst begonnen.“ Google sei offen für solche Gesapräche.