Dmexco: Online-Werbung überholt Publikumszeitschriften
Der Internet-Werbemarkt knackt laut Online-Vermarkterkreis 2009 erstmals die Grenze von vier Milliarden Euro und läge damit vor den Publikumszeitschriften.
Der Online-Vermarkterkreis (OVK) wartet zur laufenden Digital-Messe Dmexco mit positiven Zahlen auf. 2009 sollen die Ausgaben für Web-Werbung um zehn Prozent auf vier Milliarden Euro ansteigen, so die OVK-Prognose. Davon profitieren alle: Die klassische Online-Werbung soll 2,1 Milliarden Euro (plus zehn Prozent) erreichen, die Suchwort-Vermarktung 1,6 Milliarden (zehn) und Affiliate-Marketing 308 Millionen (15).
Nach OVK-Prognose steigt der Anteil der Digitalwirtschaft am Gesamtwerbemarkt bis Ende des Jahres. Das Web würde laut OVK 16,6 Prozent vom Brutto-Werbekuchen bekommen. Online läge damit hinter TV (36,7 Prozent) und Zeitung (21,9 Prozent) auf Rang drei – vor Publikumszeitschriften (14,1 Prozent) und Radio (5,3 Prozent).
Kritiker halten die Prognosen allerdings für zu positiv. Schließlich hätte die Wirtschaftskrise für massive Preisnachlässe gesorgt. Aber auch mit Rabatten bewege sich die Branche im Plus, so OVK-Vorsitzender Paul Mudter. "Wir gehen für 2009 von einem Netto-Wachstum des Online-Werbemarkts von zwei bis drei Prozent in Deutschland aus." Dieses Plus dürfte aber vor allem auf das weniger rabattierte Suchmaschinen-Marketing zurückgehen.
Im ersten Halbjahr stammten die meisten Internet-Spendings laut OVK-Report mit 138 Millionen Euro aus der Dienstleistungsbranche. Es folgten Handel/Versand (113), Telekommunikation (77) und Finanzen (66). Auch bei den Werbeformaten zeigten sich in den ersten sechs Monaten Verschiebungen: Während Werbekunden weniger Pop-ups und Banner einsetzten, buchten sie mehr Wallpaper, Skyscraper und Videos.