Springer will bei Blogger kassieren
Teure Zitate: Axel Springer fordert von dem Betreiber des Blogs Exciting Commerce Schadensersatz. In einem Blogeintrag war eine Passage aus der "Welt" übernommen.
Der Blog Exciting Commerce hat Post von Axel Springer erhalten. In dem Schreiben fordert das Medienunternehmen 400 Euro für die Nutzung von Artikeln. Diesen Betrag habe Axel Springer „auf Basis seiner üblichen Tarife“ errechnet. Konkret geht es um das Zitieren und Verlinken eines Beitrags aus der Publikation „Welt“ in dem E-Commerce-Blog.
Krisch verweist in einem Blogeintrag auf die übliche Arbeitsweise seiner Plattform: „Bei Exciting Commerce ist es üblich, Abschnitte aus online verfügbaren Quellen lieber in klar erkennbarer Form im Wortlaut zu zitieren (und explizit mit der Quelle zu verlinken) als, wie in der Medien- und Verlagsbranche üblich, ohne Quellenangabe ganze Passagen leicht umformuliert zu übernehmen.“ An dieser für Weblogs gängigen Praxis habe sich in sechs Jahren bisher niemand gestört, schreibt Krisch. Künftig werde Exciting Commerce aber die Publikationen von Axel Springer nicht mehr als Quelle nutzen, um so weiteren Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Auf Anfrage bei Axel Springer heißt es dazu, dass man sich grundsätzlich freue, wenn man ihre Artikel schätze und nutze. Fakt sei aber, „dass es sich hierbei in einer Vielzahl von Fällen keineswegs 'nur' um Zitate im urheberrechtlichen Sinne, sondern um die Übernahme gesamter Texte oder längerer Textpassagen und schützenswerter Kernaussagen handelt. Damit liegt eine Zweitverwertung unserer Inhalte vor. Diese generelle Unterscheidung zwischen einem 'einfachen Zitat' und einer 'bewussten Zweitverwertung' ist wichtig“.