
Studie: Social Web vereinfacht die Personalsuche
Großkonzerne schreiben immer seltener Stellen in Zeitungen aus. Stattdessen nutzen sie zur Personalsuche verstärkt Online-Kanäle. Auch Bewerbungen treffen häufiger in Digitalform ein, so die Studie Recruiting Trends.
Großkonzerne schreiben immer seltener Stellen in Zeitungen aus. Stattdessen nutzen sie zur Personalsuche verstärkt Online-Kanäle. Auch Bewerbungen treffen häufiger in Digitalform ein, so die Studie Recruiting Trends.
„Ihre Bewerbung bevorzugen wir in Papierform anstelle einer E-Mail.“ Die auf der Website eines Münchner Verlags geäußerte Vorliebe scheint unter Personalverantwortlichen seltener zu werden. Zumindest in Großunternehmen möchte nicht einmal jeder Zehnte mit klassischen Papiermappen überhäuft werden. Am liebsten entgegengenommen werden Formularbewerbungen. Fast die Hälfte der Entscheider im Bereich Human Resources nennt dort diesen Weg.
Ermittelt wurde dies für die Erhebung Recruiting Trends. Die Studie der Universitäten Bamberg und Frankfurt sowie des Job-Portals Monster befasst sich zum achten Mal mit den Abläufen in Personalabteilungen von Großunternehmen. Bei diesen hat sich ein Wandel vollzogen: Noch vor fünf Jahren hatten über zwei Fünftel der Befragten die Papierform bevorzugt, heute sind es nur sieben Prozent.
Für die Ausschreibung offener Stellen nutzen fast zwei Drittel der Großkonzerne Online-Jobbörsen, nur jeder fünfte setzt auf Printmedien. Damit scheinen sich die Befragten aber von der Gesamtheit aller Betriebe zu unterscheiden: Nach einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geben 40 Prozent der Firmen klassische Inserate auf, 30 Prozent nutzen Web-Portale. Und der IT-Verband Bitkom kommt zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel der Unternehmen Personal über Zeitungsanzeigen suchen, ein Viertel über Fachmagazine, 80 Prozent mittels Online-Jobbörsen und die Hälfte über die eigene Website.
Die Firmen-Homepage ist für die Recruiting-Trends-Befragten der wichtigste Kanal. Unternehmen mit bekannten Marken haben es hier leichter als Mittelständler, weil ihre Seiten meist häufiger von Interessierten besucht werden. Um bei High Potentials präsent zu sein, helfen viele Konzerne noch etwas nach, indem sie an Universitäten Flagge zeigen und dort Veranstaltungen sponsern. Gut drei Viertel geben an, Hochschulmarketing habe für sie einen hohen Stellenwert.
Schon vor der Ausschreibung von Stellen sind digitale Wege bei Personalchefs gefragt: Viele der Befragten informieren sich online über potenzielle Kandidaten. Als dabei hilfreich nennen sie Xing und Google. Jeder dritte findet, dass das Social Web die Personalbeschaffung vereinfacht hat.
Auch hier erweisen sich Konzerne als überdurchschnittlich Online-affin. In einer Erhebung des Institus Dimap bejahte etwa ein Viertel aller Firmen – Großbetriebe häufiger als kleine – die Frage, ob bei der Auswahl von Bewerbern auf Informationen aus dem Internet zurückgegriffen werde, ein Fünftel wertete zumindest gelegentlich soziale Netzwerke wie Facebook aus. Den Nicht-Nutzern war der Suchaufwand zu groß oder sie bezweifelten die Qualität der Fundstücke.