Axel Springer zerschlägt Wirtschaftssparte
Der Berliner Zeitungskonzern Axel Springer zerschlägt die Tochtergesellschaft Axel Springer Financial Media, zu der auch die Wirtschaftstitel "Euro" sowie "Euro am Sonntag" gehören.
Der Berliner Zeitungskonzern Axel Springer zerschlägt die Tochtergesellschaft Axel Springer Financial Media, zu der auch die Wirtschaftstitel "Euro" sowie "Euro am Sonntag" gehören. Das Verlagshaus verkaufte die Beteiligungen an der wallstreet:online AG und der wallstreet.Online Capital AG sowie der ZertifikateJournal AG. Erwerber sind das bisherige Management sowie die verbleibenden Gesellschafter.
Unklar ist hingegen noch, was aus den Wirtschaftstiteln "Euro" sowie "Euro am Sonntag" wird. Hier sucht der Verlag bereits seit Monaten einen Käufer, wie das W&V-Schwesterblatt "Kontakter" berichtet (19/2010). Zuletzt war unter anderem der US-Fonds Open Capital als Interessent im Gespräch. Ferner galt die Münchener Beteiligungsgesellschaft als aussichtsreichster Kandidat. Sie soll aber angeblich aus dem Rennen ausgeschieden sein. Fraglich ist, ob die kriselnden Titel möglicherweise noch verkauft werden. Zuletzt hatte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner bei der Präsentation der Quartalszahlen davon gesprochen, dass weiterhin alle Optionen geprüft würden. Dazu gehörten sowohl ein Verkauf, die Fortführung sowie die Einstellung der Titel.
Bei dem jetzigen Teilverkauf der Axel Springer Financial Media übernimmt den 75,01-prozentigen Anteil an der Finanz-Community Wallstreet:online der Gründer und ehemalige Vorstand Andre Kolbinger. Er war bereits Anfang Mai in den Vorstand zurückgekehrt. Im Zuge eines Management-Buy-outs erwerben ferner das Vorstandsmitglied Rene Krüger sowie Prokurist Ewald Brunen 75,1 Prozent am Fondsvermittler wallstreet:Online capital. Die Veräußerung steht noch unter dem Vorbehalt, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht dem Deal zustimmen muss. Den 33,3-prozentige Anteil am ZertifikateJournal kaufen die beiden bisherigen Vorstände und Gründer Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger.