Weil im Internet die Preise bekanntlich am Boden liegen, setzt der BDZV die Hoffnung auf die elektronischen Lesegeräte. Hans-Joachim Fuhrmann, Geschäftsleiter Kommunikation und Multimedia: "Wir sind überzeigt, dass wir unser klassisches Geschäftsmodell aus Abo- und Werbeerlösen auf diese Geräte übertragen können.Neben Apples I-Pad, We Tab und anderen Plattformen sei es auch "nicht auszuschließen, dass die Verlage selber eine gemeinsame Plattform gründen," sagt Hans-Joachim Fuhrmann, Geschäftsleiter Kommunikation und Multimedia. In zehn Jahren könnten schon etwa 50 Prozent der Umsätze über elektronische Lesegeräte kommen.

BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff verfolgt seine politische Agenda weiter, um irgendwann einmal für die Verlage im Internet weitere Pfennige zusammenzuklauben. So sind die Online-Aktivitäten von ARD und ZDF weiter unter Beschuss. Sie seien, anders als der Gesetzgeber vorgesehen habe, "nur zum Teil sendungsbezogen". tagesschau.de und heute.de seien "Sammelbecken öffentlich-rechtlicher Zeitungsinhalte", moniert Wolff. In einem Abschlussbericht nach Brüssel will der BDZV diese "Gesetzesumgehung" dokumentieren.

Beim Leistungsschutzrecht bewegt sich etwas. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger will im Herbst einen Referentenentwurf vorlegen. Wolff: "Wir steuern auf eine Verwertungsgesellschaft zu." Gespräche zwischen dem BDZV und Google zum Thema seien allerdings noch nicht zustandegekommen.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.