
Bertelsmann: Zweite Chance für Christoph Mohn
"Jeder darf Fehler machen": Trotz des Lycos-Desasters ist Bertelsmann-Erbe Christoph Mohn im Konzern noch lange nicht abgeschrieben.
Trotz des Lycos-Desasters ist Bertelsmann-Erbe Christoph Mohn bei Europas größtem Medienkonzern noch lange nicht abgeschrieben. Als Nachfolger für seine Mutter Liz Mohn komme Christoph ebenso in Frage wie seine Schwester Brigitte, betonte Bertelsmann-Aufsichtsratschef Gunter Thielen in einem Interview mit dem "Handelsblatt".
Thielen, der zugleich Vorstandsvorsitzender der mächtigen Bertelsmann-Stiftung ist, zitierte dabei den verstorbenen Konzern-Patriarchen Reinhard Mohn: "Jeder darf Fehler machen. Er muss allerdings aus seinen Fehlern lernen". Und Christoph Mohn, habe "sehr viel gelernt". Wer nach Liz Mohn an die Spitze der Eigentümerfamilie tritt, bleibt aber auch weiterhin spannend. Die Entscheidung soll laut Thielen erst kurz vor Liz Mohns 75. Geburtstag im Juni 2016 bekannt gegeben werden.
Bertelsmann-Astrologen hatten Christoph Mohn zuletzt kaum noch Chancen auf die Nachfolge eingeräumt. Der heute 45-Jährige musste nach jahrelangem geschäftlichen Misserfolg 2009 den CEO-Posten beim börsennotierten Internetportal Lycos Europe räumen. Die chronisch defizitäre Unternehmensgruppe ist mittlerweile aufgelöst worden.