Helmut Markwort: "Habe nichts gegen Jörg Kachelmanns Engagement"
Markwort als Geschäftsführer der Burda Broadcast Media hat keine Probleme damit, dass Jörg Kachelmann für Radio Primavera arbeitet. Dort ist Burda beteiligt. Gegen den Verlag pöbelt Kachelmanns Anwalt Schwenn.
Die Tatsache, dass Wettermoderator Jörg Kachelmann seine Karriere in Deutschland ausgerechnet bei Radio Primavera startet, an dem unter anderem der Verlag Hubert Burda Media und "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort beteiligt sind, hat für große Überraschung in der Branche gesorgt. Zumal Kachelmanns Anwalt Johann Schwenn massiv gegen den Verlag polemisiert hat. Der Gesellschafter Burda hat damit offenbar keine Probleme. Helmut Markwort, Geschäftsführer der Burda-Radiobeteiligungen, sagt, er habe "gar nichts dagegen", dass Jörg Kachelmann auf Radio Primavera moderiere. Im Gegenteil: "Ich finde die Idee des Chefredakteurs recht originell."
Die Vorwürfe von Kachelmanns Anwalt Johann Schwenn gegen das Verlagshaus Burda würden hier auf einem völlig anderen Blatt stehen, so Markwort. Und zeigt sich damit mehr als milde. Schwenn hatte bekanntermaßen vor Gericht die Durchsuchung der Redaktionen von "Bunte" und "Focus" gefordert. Außerdem drohte Kachelmann dem Nachrichtenmagazin im vergangenen Sommer mit einer Millionenklage. "Eine Klage liegt nicht vor", winkt Markwort ab. Das juristische Geplänkel habe mit Kachelmanns Engagement nichts zu tun. Man müsse das trennen. "Ich bin nicht so wie das Feindbild von Herrn Schwenn", sagt Markwort ganz klar.
Unterdessen sieht auch Radio Primavera der ersten Moderation von Jörg Kachelmann gelassen entgegen. Er wird kommenden Freitagnachmittag erstmals zu hören sein. Chefredakteur Marco Maier rechnet nicht, wie in der Schweiz passiert, mit vehementen Hörerprotesten. Zwar ist das Meinungsbild auf den Fanseiten des Senders und auf der Internetseite durchaus durchwachsen. Die Erfahrung zeige aber, dass eher Hörer mit negativer Meinung in die Tastatur klopfen. Das telefonische Feedback sei "hochgradig positiv" gewesen. Außerdem laufen seit vergangenem Donnerstag täglich Promos mit Kachelmann. Diese Sendertrailer hätten keine "expliziten Reaktionen" ausgelöst. Der Vertrag mit Meteomedia laufe zunächst für ein Jahr und habe auch Kündigungsfristen. Im Falle einer tatsächlichen Verurteilung Kachelmanns, so Maier, werde Meteomedia dann "eine Alternative anbieten".