Ringier neben G+J auf dem We Pad vertreten
Unter großem Andrang von Journalisten und Bloggern wurde in Berlin der als iPad-Killer angekündigte Tablet-PC WePad vorgestellt.Gruner + Jahr und Ringier entwickeln erste Apps.
Drei Jahre lang haben die Unternehmen 4tiitoo und der Berliner Software-Mittelständler Neofonie am Tablet-PC WePad getüftelt. Im Hype-Fahrwasser von Apples iPad-Launch stellten die Unternehmen das Lesegerät nun in Berlin vor. Der WePad soll vor allem Verlagen über die offene Plattform We Magazine e-publishing eine Alternative zum geschlossenen Systemen wie dem von Apple bieten, bei dem Verlage die Kundenbeziehungen an den Plattformbetreiber abgeben müssen.
Zum Start ist neben Gruner + Jahr mit einer App für den "Stern" auch der Schweizer Verlag Ringier mit Apps für das Polit-Magazin "Cicero" und das People-Magazin "Schweizer Illustrierte" an Bord. Verträge mit weiteren, aber noch geheimen Medienpartnern seien bereits in trockenen Tüchern sagt Neofonie-Geschäftsführer Helmut Hoffer von Ankershoffen. Welchen Anteil die WePad-Plattform an den Revenues der Verlage einbehalten wird, mag Hoffer von Ankershoffen nicht preisgeben. Der Share liege aber unter dem von Apple (die 30 Prozent der Erlöse einbehalten). Die Verlage können zudem die Geräte mit den Startseiten ihrer Magazine branden. Hoffer von Ankershoffen: "We, das heißt Offenheit, Barrierefreiheit, faire Bedingungen für Nutzer, Entwickler und Medienpartner." Die Plattform unterstütze auch andere Geräte, sogar Apples iPad.
Einige Apps wie ein komplettes Office-System, sind vorinstalliert, Hoffer von Ankershoff rechnet mit 10.000 entwickelten Apps (Android, Adobe Air, Java , Linux) bis zum Soft-Launch im Juli. Bereits jetzt gibt es nach Auskunft des Unternehmens 20.000 Vorbestellungen, darunter auch viele Anfragen von Unternehmen, die das WePad im Außendienst einsetzen wollen. 10.000 Fans haben sich auf der Facebook-Seite des WePad eingefunden.
Der einfache We Pad mit 16 Gigabyte-Festplatte (erweiterbar über SD-Karte), Wi-Fi-Ausstattung kostet 449 Euro. Die Variante mit 32 Gigabyte, 3G, GPS, TV-HD-Chip kostet 569 Euro. Im August wird der WePad über alle klassischen Vertriebskanäle massenverfügbar sein, subventionierte Geräte soll es zudem bei Abo-Verträgen über Verlage oder Telco-Unternehmen geben. Siemens IT-Solutions übernimmt im Anschluss an den deutschen Launch den internationalen Vertrieb.