3.    Bau dein Netzwerk auf! Bau dir ein breites, fundiertes Netzwerk von persönlichen Kontakten auf, unter anderem indem du in Studentenvereinen und Branchenverbänden aktiv bist, Branchenstammtische, -veranstaltungen und Konferenzen besuchst, mit Leuten aus ganz anderen Teams oder Firmen Mittagessen gehst usw. Und bleib so oft es geht bis zum Schluss: Gerade auf Branchenveranstaltungen können hier Freundschaften und Kontakte fürs Leben entstehen.

4.    Mal ehrlich: Überstunden gehören dazu, übrigens auch in vielen Unternehmen. Aber du solltest wissen, wofür du sie machst und dich dabei nicht ausgenutzt, alleingelassen und unterbezahlt fühlen! Doch wenn du als Junior Berater nahezu jeden Abend bis 21 Uhr in einer Firma sitzt, an deren Erfolg du nicht direkt beteiligt bist, dann läuft definitiv etwas falsch! (siehe Punkt 2)

5.    Wir leben in einer Marktwirtschaft. Du hast die Welt nicht so gemacht, ich hab die Welt nicht so gemacht, aber es ist nun einmal so: Du hast einen Marktwert und dieser spiegelt sich vor allem in deinem Gehalt. Es kann vorkommen, dass du dein Gehalt subjektiv zu niedrig findest, es aber objektiv angemessen ist, wenn du den gesamtwirtschaftlichen Rahmen betrachtest. Faustregel: Je mehr Lebens- und Berufserfahrung, je valider und größer dein persönliches Kontaktnetzwerk, je fundierter dein Verständnis von kommunikativen Problemstellungen und je praktikabler deine Lösungsansätze sind, desto mehr Gehalt bekommst du. Lerne deinen Marktwert richtig einzuschätzen, sonst wirst du ewig frustriert sein.

6.    Sprich es offen an. In der Regel hat dein Chef sehr viele Projekte und Mitarbeiterbedürfnisse im Kopf. Da bleibt nicht immer Raum, subtile Hinweise und leise Gesten richtig zu interpretieren. Hast du ein Problem, fühlst du dich ungerecht behandelt, hast du eine Idee, wie es besser laufen kann? Sprich deinen Chef offen und direkt darauf an! Nur so besteht die Chance, dass sich etwas ändert.

7.    Nutze den Urlaub, um richtig abzuschalten. Zwei Wochen alle operativen Tasks zu vergessen, tut richtig gut, vor allem als Berufseinsteiger. Wenn du im Urlaub etwas für den Job machen willst: Lerne andere Menschen und Lebensweisen kennen. Es ist elementar für unseren Job, dass wir uns in fremde Lebensrealitäten hineindenken können, also lerne so viele wie möglich davon richtig kennen.

8.    Traue nicht der Selbstdarstellung von Agenturen als Arbeitgeber! Ehrlich nicht. Frag lieber dein Netzwerk, frag auf Stammtischen und Branchentreffs, wie es ist, in der Agentur zu arbeiten. Und nein - Kununu bildet bei weitem nicht die Realität ab, aber zumindest mehr als die Facebook-Page einer Agentur.

9.    Liebe deine Profession! Du musst deinen derzeitigen Job und Arbeitgeber nicht lieben. Aber nur wenn du deine Profession wirklich liebst, bist du in der Lage, die nötige Leidenschaft, Kreativität und das Engagement aufzubringen, das es braucht, um langfristig erfolgreich und zufrieden zu sein.

10.    Schalte Dein Hirn ein! Denke und hinterfrage alles kritisch. Briefings, Anweisungen, Prozesse, Rituale, Gerüchte, Meinungen - und vor allem Tipplisten im Internet.

Der Autor:

Timo Lommatzsch ist Geschäftsführer von Orca van Loon Communications in Hamburg.