Ranking:
Job-Seiten der Top 5-Agenturen: Kolle Rebbe mit Schwächen
Kolle Rebbe gehört zur kreativen Spitzenklasse in Deutschland. Aber wie gut ist die Agentur beim Employer Branding? Wie verkauft sie sich als Arbeitgebermarke im Netz? Personalprofi Nils Kreyenhagen hat sich die Agenturseite genauer angesehen.....
Die Website einer Agentur ist ihre kreative Visitenkarte. Doch wie aussagekräftig präsentiert sie sich eigentlich beim Employer Branding? Nils Kreyenhagen, Geschäftsführer der Personalgentur Markenpersonal, weiß die Antwort. Der studierte Sozialökonom hat bei Kolle Rebbe, Serviceplan sowie Grabarz & Partner gearbeitet und kennt beide Seiten der Branche. Exklusiv für W&V Online testet Kreyenhagen die Job-und-Karriere-Seiten der fünf kreativsten Agenturen Deutschlands: Jung von Matt, Serviceplan, Heimat, Kolle Rebbe und BBDO. Kreyenhagen hat dieses Mal seine Ex-Agentur Kolle Rebbe auseinandergenommen und durchaus einige Schwachstellen gefunden.
Employer Branding:
Laut einer Umfrage unter Young Professionals hat Kolle Rebbe das beste Arbeitgeber-Image in der Branche. Das hat die Agentur genutzt und dies als prominenten Einstieg unter seiner Job-Sparte verwendet. Die Website löst dieses Versprechen jedoch nicht ein: Von kreativen und erfolgreichen Recruiting-Aktionen wie „Ad & Breakfast“ oder „Meat & Eat“ ist leider ebenso wenig zu sehen wie von der besonderen Agentur-Kultur (von der Ex-KRler wie ich auch nach Jahren noch schwärmen) zu lesen ist. Und vor allem was sie ausmacht. Bilder, Videos oder Infografiken könnten das unterstreichen.
Note: 4
Offene Stellen:
Einfach, schnell und übersichtlich wird bei den Stellenausschreibungen agiert. Leider etwas zu schnell und textlich zu kurz und wenig konkret. Die Aufgabenbeschreibungen bzw. Erwartungen/Anforderungen werden nur grob umrissen. Kunden werden vermutlich bewusst nicht genannt, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Vielleicht soll der Bewerber nicht abgeschreckt werden oder erst mal der Dialog mit ihm zustande kommen. Denn die Person könnte ja für mehrere Teams passen. Das dürfte die Taktik dahinter sein, die auch funktioniert. Einzelne Stellen können via Facebook, Google Plus und Twitter geteilt werden. Innovativere Ideen wie Video-Stellenanzeigen sind hier ebenfalls nicht zu finden.
Note: 3
Ansprechpartner:
Kolle Rebbe gibt sich transparent, bei jeder Vakanz steht ein Ansprechpartner mit Bild, aber ohne Titel. Die Nummern und E-Mail-Adressen sind allgemein. Doch das ist oft so, um nicht ungebremst Bewerber auf die HR-Abteilung loszulassen. Es wird auch deutlich, dass sich die Personaler auf bestimmte Bereiche konzentrieren. HR-Leiter Raphael Paschke etwa kümmert sich primär um Führungskräfte. Leider erfahren die Kandidaten nicht mehr über die einzelnen Personen. Hier könnte auf die Xing- und Linkedin-Profile der HRler verlinkt werden.
Note: 3
Bewerbungsprozess:
Eine Möglichkeit zur Online-Bewerbung sucht man bei Kolle Rebbe vergebens. Bewerbungen können nur per E-Mail eingereicht werden. Diese landen anscheinend in einem großen Topf, der dann hoffentlich gut weiterverarbeitet wird. Schlank für Bewerber, möglicherweise hoher Datenpflege-Aufwand für die HR-Abteilung. Durch die genannten Ansprechpartner bei jeder Stelle gibt es auf jeden Fall eine konkrete Bezugsperson, das dürfte intern und extern helfen.
Note: 3
Social-Media-Anbindung:
Kolle Rebbe synchronisiert die aktuell offenen Jobs der Seite mit Facebook geschickt über sein CMS-System. So ein Tool lässt sich einkaufen, der „Jobspreader“ von Wollmilchsau ist so eines. Weitere Social-Media-Kanäle und sogar über 20 Jobportale lassen sich damit zusätzlich bespielen. Oder man lässt sich eine eigene, ganz schlanke Synchronisierung programmieren, was wir bei Markenpersonal zum Beispiel auch gemacht haben. Auf Referenzseiten oder andere Plattformen wie Pinterest oder Instagram verweist die Agentur nicht.
Note: 2
Fazit:
Kolle Rebbe ist auf jeden Fall einen Schritt weiter als BBDO und macht es dem Bewerber leichter, sich zu informieren und zu bewerben. Die Agentur könnte auf der Website allerdings noch präsenter sein als Arbeitgeber. Das, was auf Facebook so ausgezeichnet funktioniert, ließe sich noch stärker aufs Web übertragen.
Bereits am gestrigen Montag erschien Teil 1 des fünfteiligen Rankings: Im Kreuzfeuer der Kritik stand BBDO. Die Serie wird in den kommenden Tagen fortgesetzt. Am morgigen Mittwoch erscheint Kreyenhagens Kritik zur Agentur Heimat.