Arbeitsbelastung:
Nach Selbstmord: Dentsu-Chef tritt ab
Der Druck war offenbar zu hoch: Tadashi Ishii, Präsident des japanischen Agenturnetzwerkes Dentsu will im Januar zurücktreten. Damit hat die Selbstmordaffäre um eine überarbeitete Angestellte ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Der Druck war offenbar zu hoch: Tadashi Ishii, Präsident und CEO des japanischen Agenturnetzwerkes Dentsu, will im Januar zurücktreten. Damit hat die Selbstmordaffäre ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Er werde die Verantwortung für den Selbstmord der 24-jährigen Angestellten übernehmen, die sich aufgrund zu hoher Arbeitsbelastung umgebracht hatte, sagte er.
"As a recently joined employee, she was working to her utmost but was being treated as any other employee. I don't think that it is overstating the situation to describe it as 'power harassment,'" wird Ishii von der "Japan Times" zitiert. Als "Power Harassment" bezeichnen die Japaner eine Art Mobbing von Angestellten durch autoritäre Chefs.
In früheren Medienberichten hatte die Mutter der Toten beklagt, sie habe sich anhören müssen, dass sie mit unordentlichen Haaren und blutunterlaufenen Augen in der Agentur aufgetaucht sei. In einem Monat allein habe sie über 100 Überstunden machen müssen. Auf Twitter hatte sich die Agentur-Mitarbeiterin in einem Tweet beschwert, sie habe wieder Samstag und Sonntag arbeiten müssen.
Im Oktober war das Dentsu-Headquarter in Tokio durchsucht worden. Offenbar hatte das nun auch rechtliche Konsequenzen: Es gab eine Anzeige wegen Verletzung des Arbeitsrechts, wie "Adweek" berichtet.
Beim kommenden Aufsichtsrat-Treffen will Ishii seinen Rücktritt einreichen. Dann soll auch ein Nachfolger für ihn bestimmt werden. Seit 2011 stand er der Agenturgruppe vor.
Bei Dentsu handelt es sich um die fünftgrößte Agenturgruppe weltweit. Die Gruppe beschäftigt 48.000 Mitarbeiter in über 140 Ländern. International gehören unter anderem Häuser wie Carat, Isobar, Mc GarryBowen, Vizeum und Gyro zu der Gruppe.