Aktionäre/Sky Sportsbars :
Wo es bei Sky gerade hakt
Der Name Crispin Odey stößt im Sky-BSkyB-Deal auf. Und Kneipenwirte wollen lieber verzichten, als mehr Geld für das Label "Sky Sportsbar" zu bezahlen.
Es gibt Ärger für den groß angelegten Sky-Deutschland-Deal von Mehrheitseigner Rupert Murdoch. Der Minderheitengesellschafter Crispin Odey, übrigens Murdochs Ex-Schwiegersohn, will nicht mitziehen und an BSKyB verkaufen. Seine Odey Asset Management ist als zweitgrößter Aktionär mit acht Prozent an Sky Deutschland beteiligt. Sie stuft die Murdoch-Offerte in Höhe von 6,75 Euro pro Aktie als "signifikant" zu niedrig ein -wie Ad-hoc und diversen Wirtschaftsmedien verkündet wurde. So wird sich BSkyB wohl mit dem 57-Prozent-Anteil von Murdochs 21st Century Fox an der Münchner Pay-TV-Plattform begnügen müssen. Reichlich Geld fließt dennoch, zumal BSkyB für den Sky-Deutschland-Anteil 3,7 Milliarden und für Sky Italia rund 2,6 Milliarden Euro an 21st Century Fox bezahlt. Das Ziel ist, alle europäischen Murdoch-Pay-Marken unter einem Dach zu bündeln.
Zudem steht das Erfolgsmodell Sky Sportsbars unter Beschuss. So berichtet der "Tagesspiegel" nach einer Umfrage in der Hauptstadt, dass diverse Berliner Kneipenwirte nach einer wiederholten Preiserhöhung ihre Sky-Abos kündigen und wieder auf Radio umstellen. In einem Fall rechnet ein Kneipier vor, dass er künftig 528 Euro im Monat an Sky überweisen müsste – mit 190 Euro sei er vor einigen Jahren ins Abo eingestiegen. Schon im Vorjahr, als die Preise für Sky Sportsbars ebenfalls angehoben wurden, folgte der Entscheidung eine Kündigungswelle.
Dennoch liegt Sky gut im Rennen. Die erst kürzlich vorgelegten Kennzahlen belegen, dass die Pay-TV-AG weiter an zahlenden Abonnenten zulegen und erste Gewinne schreiben kann. Allerdings muss Sky in den Abo-Boom einiges investieren.