
Jung von Matt unter Druck: PR-Rat ermittelt gegen Cannes-Sieger
Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR), das Selbstkontrollorgan der PR-Branche, ermittelt im Mercedes-Case "Tramp a Benz" wegen des Verdachts auf verdeckte PR. Jung von Matt hatte für die Aktion am Montag in Cannes einen goldenen PR-Löwen gewonnen.
Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR), das Selbstkontrollorgan der PR-Branche, befasst sich aktuell mit dem Mercedes-Case "Tramp a Benz" von Jung von Matt, für den die Agentur in Cannes mit einem goldenen PR-Löwen ausgezeichnet wurde. Es besteht der Verdacht, dass in dem Fall gegen das Transparenzgebot verstoßen wurde. Nach diesem Grundsatz muss der Absender einer PR-Botschaft erkennbar sein. Online-Aktionen bilden da keine Ausnahme.
Im vorliegenden Fall war aber der Blog des Trampers und Performance-Künstlers Stefan Gbureck erst nach der Identifikation durch die Webgemeinde und die Intervention von Bloggern "enttarnt" worden. Erst eine Abfrage der Internet-Domain führte zur Mercedes-Agentur Jung von Matt, welche die Webpräsenz registriert hatte.
Eine Anhörung der Agentur zur Causa "Tramp a Benz" habe bereits am 14. Februar stattgefunden, also noch vor dem Cannes-Einsendeschluss, wie zu hören ist. Eine Stellungnahme von Mercedes-Benz zu dem Fall steht bislang noch aus, bestätigt der DRPR-Präsident Richard Gaul.
Kommt es am Ende tatsächlich zu einer Rüge durch den PR-Rat, so hätte die PR-Jury in Cannes eine Arbeit mit dem Gold-Löwen ausgezeichnet, welche dem PR-Branchenkodex widerspricht. Dies wäre eine äußerst ungewöhnliche Situation und würde mit Sicherheit manche Fragen aufwerfen.
Zum Beispiel auch die: Warum hat sich eigentlich niemand über Horst Schlämmer beschwert? (kr/mw)