Doch es kam immer wieder zu Reibereien - etwa in der Frage, ob die ARD-Granden zwischenzeitlich ihre Haltung zur Institution des Generalsekretärs änderten, der eigentlich auf Augenhöhe mit ihnen agieren sollte, und Wiedemanns Kompetenzen beschnitten. Die ARD hat das stets bestritten, ebenso wie die Vorwürfe, die Verena Wiedemann erhob: Aus Sicht der Juristin war das, was sie in der ARD erlebte, Mobbing; sie hat die Intendanten der Rundfunkanstalten auf Schmerzensgeld und Schadensersatz verklagt. Bei einem ersten, gescheiterten Gütetermin im März hatte ihr Anwalt erklärt, seine Mandantin sei durch den Streit erkrankt. Wiedemann war zuvor als Lobbyistin für die ARD in Brüssel tätig gewesen. Der damalige Vorsitzende Peter Boudgoust hatte Wiedemann im Juni 2010 fristgerecht erklärt, dass man ihren Vertrag über den 30. Juni 2011 hinaus nicht fortsetzen wolle. Wann es einen neuen ARD-Generalsekretär geben wird, ist weiter offen. Die ARD sucht laut "SZ" jedenfalls einen neuen Cheflobbyisten.