
"Abendblatt": Redesign für ein Traditionsblatt
Genau ein Jahr nach seinem Amtsantritt arbeitet Claus Strunz, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatts", an einem Relaunch. Im Fokus sind gebildete Hanseaten.
Das Redesign ist die dritte Phase eines sukzessiven Relaunches, den Claus Strunz, seit einem Jahr Chefredakteur des "Hamburger Abendblattes", in die Wege geleitet hat. „Wir haben eine neue Fotosprache entwickelt, die Texte inhaltlich und in der Länge aufgewertet,
einen Reporter-Pool für herausragende Stücke gegründet und sind weiter dabei, neue Kolumnisten zu gewinnen“, so der 43-Jährige.
Zudem erschien am 10. Oktober erstmals die neue Wochenendbeilage „Magazin“. „Das Wochenmagazin weist optisch auch dem Abendblatt die Richtung: mehr Weißraum, moderne Schriften, herausragende Fotografie.“ Anfang 2010 soll das neue Design umgesetzt werden.
Um die bundesweite Bedeutung des Abendblatts zu steigern – einer von drei Pfeilern der sogenannten „3.0-Strategie“ –, will Strunz das Meinungsprofil der Zeitung mit einer neuen Kommentarseite schärfen, die sich auch mit bundespolitischen Themen befasst. Die anderen beiden Pfeiler – Lokales und Regionales ausbauen – hat er bereits umgesetzt: So befasst sich eine tägliche Seite mit der Schulpolitik in der Hansestadt. Zudem gibt es mehr Dossiers und eine lokale Seiten drei, die vertiefendes Wissen vermitteln soll. Und in Stade wurde eine sechste Regionalredaktion eröffnet.
Ziel der Anstrengungen ist es vor allem, gebildete Neu-Hamburger zu erreichen. Strunz: „Die Menschen, die auch zukünftig Zeitung lesen werden, sind besser gebildet, einkommensstärker und wohl auch etwas älter als der Durchschnitt. Bislang tun wir uns vor allem bei den vielen Zuzüglern sehr schwer. Die gilt es zu überzeugen.“