
Konkurrenz für Jauch:
"Absolute Mehrheit": Warum Stefan Raab einen Polit-Talk bei ProSieben startet
ProSieben und Stefan Raab machen Günther Jauchs ARD-Talk am Sonntag mit einem Novum Konkurrenz: "Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen" soll junge Menschen für Politik begeistern.
Stefan Raab verquickt erneut harte Themen mit einem neuen Talk-Show-Konzept – und startet auf ProSieben das Novum "Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen" mit dem Ziel, junge Menschen für Politik zu begeistern. Premiere ist am 11. November nach 22 Uhr - sonntags und in direkter Konkurrenz zu Günther Jauchs Talk der ARD. Dabei debattieren fünf Talk-Gäste mit dem Ziel, die absolute Mehrheit der Zuschauer hinter sich zu versammeln. Es winken 100.000 Euro Preisgeld. "Am Ende der Show stehen klare Ergebnisse in Form der Publikumsmeinung zu gesellschaftsrelevanten Themen", teilt ProSieben am Montagvormittag mit.
Konzept: Zum Talk lädt Gastgeber Stefan Raab fünf Gäste, darunter Berufspolitiker sowie prominente und unbekannte Menschen, die über vier Themen diskutieren. Für den seriösen Anstrich sorgt ProSiebenSat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg, der am Ende jeder Gesprächsrunde das Geschehen zusammenfasst und analysiert. Die Zuschauer können über Telefon und SMS ihre Stimme abgeben und deutlich machen, welchen Diskussionsteilnehmer sie favorisieren. Wer als Schlusslicht aus einer Runde hervorgeht, kann sich zwar mit mindestens fünf Prozent Zuspruch der Zuschauer weiterhin am Gespräch beteiligen, fällt aber aus dem Voting heraus. Wer allerdings an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert – wie im wahren Wahlleben - , darf sich nicht mehr in die Diskussion einbringen.
Drei Talk-Gäste debattieren schließlich noch in der Finalrunde. Sollte es einem von ihnen gelingen, mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich zu vereinen und damit die absolute Mehrheit zu erringen, erhält er 100.000 Euro zu seiner freien Verwendung. Gelingt dies keinem Teilnehmer, fließt die Gewinnsumme in den Jackpot für die nächste Show.
Raab versucht nicht zum ersten Mal, über ein Show-Konzept den Nachwuchs an Politik heranzuführen. 2005 und 2009 startete der ProSieben-Moderator bereits mit Wahl-Sonderausgaben von "TV total". Die "TV total Bundestagswahl" war nach ProSieben-Angaben vor den letzten beiden Bundestagswahlen "die erfolgreichste Wahlsendung bei den jungen Zuschauern". Für die Show wurden Stefan Raab und Peter Limbourg 2006 mit dem Journalistenpreis "Goldener Prometheus" in der Sonderkategorie "Coup des Jahres" ausgezeichnet. Produziert wird "Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen" von Raab TV.
Übrigens: Die Reaktion der ARD lässt nicht lange auf sich warten. Am Montag sagt Chefredakteur Thomas Baumann der Nachrichtenagentur "dapd", dass er das Konzept der Raab-Show, das mit Geldgewinnen lockt, für "abwegig" halte. Baumann will die Herausforderung annnehmen, auch Raab "nur einmal monatlich anzutreten beabsichtigt".