
"BMW i" : Die neue Submarke leuchtet blau
Mit den Elektromobilen der Reihe BMW i erobert sich der Autokonzern ein völlig neues Segment. Die Modelle sollen eine junge, urbane Zielgruppe erreichen, der Mobilität und Nachhaltigkeit wichtig sind. Dafür erweitert der Konzern sogar sein Logo.
"BMW i": So heißt sie also, die neue Submarke der Bayerischen Motorenwerke AG aus München, die neben BMW, Mini und Rolls-Royce in den Markt kommt. Damit erobert sich der Autokonzern ein völlig neues Segment. Denn die Kleinstwagen mit superleichter Fahrgastzelle aus Kohlefasern laufen mit elektrischem Antrieb.
Der bisherige Arbeitstitel "Mega City Vehicle" zeigt bereits, welche Zielgruppe mit den emmissionsfreien Elektromobilen angepeilt wird: Junge, urbane Kunden. Für sie bringt BMW zwei Modelle auf den Markt: Den Kleinwagen BMW i3 für kürzere Strecken und das Modell BMW i8, das auch längere Touren schaffen soll. Der BMW i3 sei das "ideale Fahrzeug für das tägliche Pendeln in den Mega-Cities" und der BMW i8 verbinde "Fahreigenschaften auf Sportwagenniveau mit dem Verbrauch eines Kleinwagens", erklärt Klaus Dräger, Entwicklungsvorstand der BMW Group. Bei einer Pressekonferenz in München präsentierte BMW am Montag die neue Submarke. Dort schwärmt Dräger von der "revolutionären Fahrzeugarchitektur" und dem "hochentwickelten alternativen Antrieb". Aus diesen zwei Modulen besteht jedes Modell, BMW nennt dies "LifeDrive"-Architektur.
"Born electric" lautet der Slogan für die neuen Sprösslinge, deren futuristisches Design Adrian von Hooydonk vorstellte. Die Formensprache sollte sich an der Muttermarke orientieren, aber auch die Neuigkeit der Technologie vermitteln, so der Director BMW Group Design. Dazu gehört auch das Logo. Es zeigt das bekannte BMW-Signet, wird jedoch erweitert um einen blauen Ring. Die Farbe Blau ist das Wiedererkennungsmerkmal von BMW i, die "Ikone der Submarke", so Hooydonk. Sie stehe für Nachhaltigkeit und Effizienz. Auch der Kühlergrill ist deshalb blau. Der ist bei dieser Technologie eigentlich nicht mehr nötig, wird jedoch als Erkennungsmerkmal fest eingesetzt. Ein weiteres typisches Merkmal sind die großen Räder. Der Buchstabe "i" stehe für Offenheit und Transparenz.
Die neue Modellreihe soll nicht nur neue Zielgruppen erobern, sondern auch das Image der Muttermarke BMW um die Themen Nachhaltigkeit und Lifestyle anreichern. Auch bei der Produktion legt BMW deshalb Wert auf Nachhaltigkeit. Die neuen Modelle werden ab 2013 in Leipzig gebaut, dort soll der Energie- und Wasserverbrauch drastisch gesenkt werden. Dafür investiert BMW bis 2013 rund 400 Millionen Euro und schafft 800 neue Arbeitsplätze. "Die Mobilität der Zukunft kommt aus Leipzig", so Dräger. Er sieht noch Spielraum für weitere Produkte. "Denn zwischen 3 und 8 passt noch einiges".
Das neue Fahrzeugkonzept soll mit einer Kampagne in den Markt eingeführt werden. Die Printkampagne geht mit zwei Motiven an den Start. Darüber hinaus werden Riesenposter an der Münchner Oper und an weiteren Plätzen der Stadt zu sehen sein. Für die Kreation zeichnet als Lead-Agentur für BMW i die Agentur KKLD, Berlin, verantwortlich, bei der Anzeigengestaltung achtete die Müchner Agentur BECC auf die Einhaltung der CI-Richtlinien. Die Kampagne ist als Teaser gedacht, der die Betrachter auf die neue Website www.BMW-i.com locken soll. Dort präsentiert BMW Mood-Filme zur neuen Submarke, Designskizzen und weitere Details zum Konstruktionsprinzip der geplanten ersten Modelle i3 und i8. Das Design der neuen Submarke entstand intern. Es wurde von der BMW-Designmannschaft um Adrian van Hooydonk gemeinsam mit der BMW-Tochter Designworks in München und Los Angeles erarbeitet. Die wichtigsten Corporate-Farben von BMW i sind blau und orange.
Doch in der Vermarktung des neuen Sprösslings muss BMW auch neue Wege gehen, zum Beispiel mit Car-Sharing, Vermietkonzepten oder Leasing-Modellen. Denn durch die Entwicklungskosten dürfte der Kaufpreis für die neuen Modelle hoch ausfallen. Außerdem sinkt der Restwert wegen der Batterietechnologie drastisch.
Mit der Modellreihe BMW i wird der Autokonzern auch den Bereich "Mobile Netzwerkfähigkeit" weiter ausbauen. BMW entwickelt dafür Applikationen und Dienstleistungen für Navigation, Verkehrsinformationen und Mobilitätslösungen und arbeitet dafür mit Partnern zusammen. Eine erste strategische Partnerschaft wurde mit dem App-Anbieter "Mycityway" geschlossen, der standortspezifische Dienstleistungen, Informationen über den öffentlichen Nahverkehr und Entertainment liefert. Derzeit sind 40 Großstädte in den USA angeschlossen, weitere 40 in aller Welt sollen folgen, demnächst ist auch München dabei, dann ist auch der Firmensitz von BMW angeschlossen.(ros/fs)