Gestern hatte die Brigitte-Chefredaktion mitgeteilt, dass sie unter anderem das Sonderheft „Brigitte Balance“ aus wirtschaftlichen Gründen dichtmachen will. Auch das Ressort Living der "Brigitte" mit sechs Mitarbeitern soll künftig komplett entfallen. Zudem soll das Food Ressort mit fünf Mitarbeitern mit der Essen & Trinken-Küche fusioniert werden, heißt es. Ferner soll der Leserservice mit bislang sechs Mitarbeitern schlanker aufgestellt werden. Gruner + Jahr lehnt dazu einen Kommentar ab.

Hinter dem Sparkonzept bei der Brigitte steht, dass Schäfer den Titel fit für den Wettbewerb machen muss. Die verkaufte Auflage des Magazins hatte im vergangenen Jahr kräftig Federn gelassen. Sie brach im 3. Quartal um 11,29 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal ein. Der langjährige Chefredakteur Andreas Lebert verließ die Chefredaktion. Als Ersatz holte Jäkel den Journalisten Schäfer an Bord, um dem Blatt neuen Schwung zu verleihen. In dieser Doppel-Funktion als Verlagsgeschäftsführer muss Schäfer aber auch auf die Rendite der Titel achten. Damit steht er in einem Spannungsverhältnis zwischen journalistischem Anspruch und Gewinnstreben.

Eine G+J-Sprecherin weist allerdings verlagsinterne Gerüchte zurück, dass er bei der "Brigitte" und anderen Titeln aus der G+J-Life-Gruppe die Kosten um 30 Prozent drücken soll. Eine solche Vorgabe gebe es nicht, heißt es bei der Bertelsmann-Tochter. Die jetzt geplanten Einsparungen würden bei deutlich unter zehn Prozent des Gesamtetats liegen.