
"Bunte"-Streit: Burda kontert gegen Müntefering
Der Zoff zwischen der "Bunten" und dem "Stern" um die angebliche Beschattung von Politikern geht weiter: Nachdem Franz Müntefering sich eingeschaltet hat, rechtfertigt Burda die "Bunte"-Recherche mit der Vorbildfunktion des Spitzenpolitikers.
Der Zoff zwischen der Zeitschrift "Bunte" und dem "Stern" um angeblich unseriöse Recherchewege geht weiter. Zunächst hat sich der betroffene Franz Müntefering zu Wort gemeldet. Er begrüße, dass der "Stern" die "Courage zur Veröffentlichung seiner Recherche-Ergebnisse hatte", zitiert das G+J-Magazin den SPD-Politiker auf seiner Internetseite. Müntefering sei "neugierig, ob es in der Medienwelt unseres Landes einen Ehrenkodex gibt, der zu einer öffentlich nachvollziehbaren Behandlung des Vorgangs und vielleicht sogar zu Konsequenzen für zukünftiges Verhalten führt".
"Es gibt bereits seit vielen Jahren einen Ehrenkodex, der vom Deutschen Presserat erarbeitet wurde", antwortet darauf der Burda-Verlag per Pressemitteilung. "Das müsste auch Franz Müntefering bekannt sein." Selbstverständlich halte sich "Bunte" an diesen Ehrenkodex. Da Spitzenpolitiker wie Müntefering Vorbildfunktion hätten, sei ihr Privatleben für die Öffentlichkeit von Bedeutung. Ihr privates Verhalten habe "Auswirkungen auf die Moral der Gesellschaft" und damit "unter Umständen auch auf politische Etscheidungsprozesse."
Das Burda-Magazin habe die Presseagentur CMK beauftragt, "einer Information nachzugehen, nach der eine entscheidende Veränderung" im Leben Münteferings eingetreten sei. Parallel dazu hätten auch "Bunte"-Redakteure dazu recherchiert. "Investigativer Journalismus ist selbstverständlicher Bestandteil der Pressefreiheit", heißt es in der Burda-Mitteilung. Die "Bunte"-Chefredaktion halte die Veröffentlichung vom "Stern" nicht für "couragiert", sondern für den Angriff auf einen erfolgreichen Mitbewerber.
Auch die Agentur CMK weist die Anschuldigungen in einer Pressemitteilung zurück und distanziert sich darin von "widerrechtlichen Arbeitsmethoden". Der "Stern" hatte der "Bunten" und CMK vorgeworfen, Politker wie Müntefering, Oskar Lafontaine oder Horst Seehofer mit zweifelhaften Recherchemitteln beschattet zu haben.