
"Computer-Bild"-Gruppe: Springer fusioniert Print und Online
Axel Springer zieht die Konsequenz aus den schwindenden Auflagen der "Computer Bild"-Magazine und legt die Print- mit der Online-Redaktion zusammen. Chefredakteur Hans-Martin Burr verlässt in dem Zuge das Unternehmen.
Umstrukturierung bei der "Computer-Bild"-Gruppe: Axel Springer zieht die Konsequenz aus den schwindenden Auflagen des zweiwöchentlichen Magazins und legt die Print- mit der Online-Redaktion zusammen. Wie der Medienkonzern mitteilt, werden die Redaktionen der Titel "Computer-Bild" sowie der Ableger "Computer-Bild Spiele" und "Audio Video Foto Bild" in die Computer Bild Digital GmbH überführt.
Die Maßnahme hat auch personelle Auswirkungen: Chefredakteur Hans-Martin Burr verlässt das Haus. Der 53-Jährige gehe "auf eigenen Wunsch", heißt es in der Mitteilung. Burrs Job übernimmt sein bisheriger Stellverteter Axel Telzerow, der seit 2007 Vize-Chef der Gruppe war. Gleichzeitig wird der 41-Jährige Herausgeber des Onlineprotals computerbild.de - hier bleibt Christian Bigge weiterhin Chefredakteur.
Springer-Vorstand Andreas Wiele begründet die Fusion der Redaktionen auch mit der negativen Entwicklung der Printobjekte: "Das Segment der Technikmedien verändert sich mit einer dramatischen Geschwindigkeit. Mehr noch als in anderen Medienbereichen verlagern sich die Interessen der Leser und Nutzer immer stärker in die digitale Welt. Dies macht sich auch im Auflagentrend bemerkbar." Computerbild.de sei in den letzten Jahren hingegen "eindrucksvoll und überdurchschnittlich" gewachsen.
"Computer-Bild" hat im vierten Quartal 2011 nur noch 502.420 Exemplare verkauft und damit einen Tiefpunkt erreicht. Im Vorjahresquartal lag die verkaufte Auflage noch bei gut 593.000 Stück, was einem Minus von 15 Prozent entspricht. Von dem Abwärtstrend ist allerdings das gesamte Segment betroffen. Unterm Strich verloren die IT- und Telekommunikationstitel laut IVW über elf Prozent an Auflage.
Wiele erklärt, "Computer-Bild" habe in den fünf Jahren unter Burrs Leitung im hart umkämpften Segment die Marktanteile im Einzelverkauf kontinuierlich steigern können. Zudem habe Burr digitale Projekte wie App- und Vorteilscenter entwickelt und damit "mit großem Erfolg die strategische Weiterentwicklung der Gruppe vorangetrieben". Telzerow soll die Marke nun "konsequent weiter modernisieren und digitalisieren".