Die da lauten wird?
Wahrscheinlich ein deutliches Nein der Privatsender im VPRT zu DABplus.Und das aus wie ich finde sehr guten Gründen. Alternativ ist denkbar, darum zu bitten, das Thema aufzuschieben und in zwei bis drei Jahren neu aufzurollen.

Haben Sie die Marktpartner auf Ihren Rückzug vorbereitet?
Die Medienanstalten wurden auf einer Veranstaltung zu Digitalradio in Frankfurt Anfang Juni über unser bevorstehendes Votum informiert. Sie werden nun beraten. Auch dort hatten wir den Eindruck, dass viel Uneinigkeit herrscht – bei Ländern, Medienanstalten – und hinter den Kulissen viele vom Scheitern des Projekts DABplus ausgehen. Doch keiner will den Schwarzen Peter ziehen.

Den Schwarzen Peter hat nun der VPRT. Steht DABplus mit Ihrem Rückzug vor dem Aus?
Ob unser Rückzug den Todesstoß für DABplus bedeutet, wissen wir nicht. Aber darauf können wir keine Rücksicht mehr nehmen. Wir investieren in Radio und Radiowege, die
Zukunft haben.

Die digitalen Kapazitäten sind angefordert, im Juli entscheidet die KEF über den Digital-Fonds für ARD-Wellen. Überlassen Sie nun das DAB-Feld den Öffentlich-Rechtlichen?
Damit kokettieren natürklich die ARD-Anstalten. Aber wir werden fordern, erneut alle Betroffenen an einem Runden Tisch zu versammeln. Dort muss geklärt werden, wie die digitalen Frequenzen sinnvoll verwendet werden können. Was auf keinen Fall geht, ist, dass die ARD einseitig vorprescht und mit zusätzlichen Frequenzen das Ungleichgewicht im Markt zementiert. Ich hoffe, dass die KEF das auch so sieht.

Wie sieht Plan B für die Radiozukunft aus?

Der Plan B läuft längst. Wir investieren ins Internet, wir schauen, was sich aus UKW noch rausholen läßt (Neuordnung), wir experimentieren mit den Smartphones. Des Weiteren denken wir über HD-Radio nach – mit digitalen Beibooten rechts und links neben dem UKW-Programm. Wir müssen da sein wo die Hörer sind oder ziemlich sicher sein werden – und können es uns nicht leisten Geld in vage Projekte zu investieren.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.