Wie sehr hat die Einführung des nachträglichen Digital Placement im vergangenen Jahr zum Aufschwung beigetragen?

Das Digital Placement hat ein neues Segment rund um das Geschäftsfeld der Produktintegrationen geöffnet. Dadurch, dass Produkte oder 2D-Elemente auch ohne den bei physischen Placements erforderlichen Vorlauf von mehreren Monaten integriert werden können, buchen nun auch Werbetreibende, die sich bisher nicht für ein Placement entscheiden konnten. Beide Varianten - sowohl das physische als auch das digitale Placement - haben dabei große Wirkungschancen.

Können Sie namhafte Kunden nennen, die mit Digital Placement neu ins Werbesegment einsteigen?

Wir haben so viele Digital-Placement-Kampagnen umgesetzt wie kein anderer Vermarkter in Deutschland. Als erster Kunde setzte Nissan mit einer Kampagne bei "Alarm für Cobra 11" auf die neue Technik. Auch bei der neuen Herbststaffel ist Nissan wieder mit dabei. Daneben gibt es Kampagnen von der Telekom zur Einführung der Magenta-Eins in unseren Soaps, genauso wie Coca-Cola, die mit dem Produkt Coke Light ebenfalls in den Soaps vertreten waren. Hier waren es überwiegend Szenen, in denen Komplimente ausgetauscht wurden. Und natürlich sind es auch Filmverleiher, die gerne ihre Plakate digital in Szene setzen.

Besonders geschickt waren die Telekom Street Gigs in die RTL-Daily "Gute Zeiten – Schlechte Zeiten" eingebunden – ein echtes Live-Konzert mit Birdy im "GZSZ Club". Was hat’s der Telekom gebracht?

Die Telekom hat durch das Product Placement und die gesamte Brand-Partnership-Kampagne in GZSZ ihre Ziele nachweislich erreicht und die Konzertreihe "Telekom Street Gigs" im jungen musikaffinen Umfeld erfolgreich positioniert. Eine hohe Werbeerinnerung und große Aufmerksamkeit der Zuschauer belegen den Erfolg. Wichtig waren auch die Abrufraten des Live-Streams – und die haben mehr als gestimmt! Deshalb haben wir ein halbes Jahr später gleich den nächsten Street-Gig mit der Telekom in GZSZ umgesetzt. Das Konzept wurde sogar um einen Band-Contest erweitert. Die Forschung zeigte: Für die GZSZ-Zuschauer war die Platzierung des Street Gigs in "ihren" Serienalltag authentisch und glaubwürdig und erreichte eine hohe Emotionalisierung.

Dann dürften Sie ja in Zukunft noch mehr Placements mit der Telekom umsetzen ...

In der Tat ist das die beste Nachricht: Wer einmal mitgemacht hat, bleibt in der Regel dabei. Der Erfolg und die Langfristigkeit der einzelnen Kampagnen sprechen hier für sich. Je nachdem, wie eine Branded Entertainment-Kampagne angelegt ist, ist ein Wiederaufgreifen der Thematik problemlos möglich und auch beabsichtigt. Mit Garnier inszenierten wir in "Alles was zählt" mit der Protagonistin Julia Meyer als Garnier-Gesicht zunächst die "BB-Cream" und dann in Phase zwei den "Fructis Haarauffüller". Amarula wird im nächsten Jahr zum dritten Mal den Bachelor und seine Frauen mit dem cremigen Likör verwöhnen, und unsere Dschungel-Celebrities können sich sicherlich auch wieder über eine süße Überraschung aus dem Hause Bahlsen freuen. Wir haben aber auch 2015 Placement-Neukunden, wie beispielsweise Vacansoleil, die bei Vox in der Sendung "Einmal Camping, immer Camping" ihren großen Auftritt haben werden.

Übrigens: Die Placements von Garnier und die Telekom Street Gigs im Umfeld von "GZSZ“ räumten beim Product Placement Award im Doppelpack erste Plätze ab.  Beide Einbindungen entstanden in Zusammenarbeit mit IP, RTL und dem Produzenten UFA Serial Drama. Verantwortlich für die Mediaplanung von Garnier im "AWZ“-Umfeld ist die Düsseldorfer Agentur L’Épique L’Oréal GmbH, ein Unternehmen der Group M. Der "GZSZ“-Club "Mauerwerk" wiederum bot eine Kulisse für die Konzertreihe der Deutschen Telekom. Bekannte Künstler wie Birdy fanden so ihren Weg auf die Telekom-Street-Gigs-gebrandete "GZSZ"-Bühne, betreuende Mediaagentur ist die MediaCom.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.