Altpapier ist für die Abfallwirtschaft ein wichtiger Rohstoff. Die Preise seien inzwischen so gut, dass es sich wirtschaftlich für Recycler sehr lohne, Papier zu sammeln und aufzubereiten, heißt es vom Entsorgerverband BDE. Das Kunststoffrecycling ist etwas kostspieliger, könne aber auch wirtschaftlich sein.

Das Problem bei "Einkauf aktuell" und anderen mit Folie umwickelten Prospekten sei die Trennung, erklärt der BDE. Moderne Sortieranlagen könnten Folie und Papier zwar aufwendig trennen, doch dann sei der Kunststoff fürs klassische Recycling nicht mehr zu gebrauchen und werde nur noch "thermisch verwertet", also verbrannt. Bei älteren Anlagen kommen sogar das gesamte Magazin plus Folie ins Feuer.

Für die Entsorger ist das besonders ärgerlich. "In Folien verpackte Werbeprospekte erschweren das Recycling", sagt BDE-Geschäftsführer Andreas Bruckschen. "Ein Verzicht auf Folien würde das Papierrecycling vereinfachen." Ähnlich sieht das auch der Verband Deutscher Papierfabriken.

Warum müssen Werbeprospekte denn überhaupt in Plastikfolie eingewickelt sein? "Der Kunde wünscht eine saubere, ordentliche Umhüllung", sagt Post-Sprecher Erwin Nier. Die Prospekte müssten in der Tasche der Briefzusteller zusammengehalten werden. Außerdem seien verschiedene Prospekte in der Werbesendung unterschiedlich groß. Wenn man sie einfach ineinander stecke, sei es möglich, dass Leser bestimmte Prospekte überhaupt nicht wahrnehmen.

Die Post will jetzt trotzdem etwas an der Verpackung ändern. "Wir werden eine Folie testen, die zu 50 Prozent aus Recyclingfolie besteht", sagte Nier nach dem Treffen mit Lehner. Ob die Post möglicherweise sogar ganz auf die Folie verzichten könne, müsse sich aber erst zeigen.

Für den 19-Jährigen ist das schon mal ein Fortschritt. "Meine persönliche Meinung ist natürlich, komplett auf die Folie zu verzichten." Mit dem Treffen war er aber zufrieden und will jetzt gemeinsam mit der Post nach Lösungen suchen. "Man hat wirklich gesehen, dass die Post jetzt auch bereit ist, etwas zu ändern", freut sich Lehner. So ganz traut er der Sache aber wohl noch nicht. Die Unterschriftensammlung auf der Online-Plattform Change.org will er erst einmal weiterlaufen lassen: "Der Druck soll auf jeden Fall aufrechterhalten werden."