
"Main-Post" stoppt Outsourcing
Die Würzburger "Main-Post" gliedert ihre Redakteure offenbar doch nicht in eine Leiharbeitsfirma aus. Die Gewerkschaften hatten massiven Druck auf die Geschäftsleitung ausgebübt.
Die zu Holtzbrinck gehörende "Main-Post" hat die Ausgliederung von Redakteuren in eine Leiharbeitsfirma offenbar gestoppt. Geschäftsführer David Brandstätter sagte, dass es bei den Betroffenen "nahezu keine Akzeptanz" für das Outsourcing gegeben hätte. Dies schreibt die Zeitung "Main-Echo" auf ihrer Internetseite.
Die "Main-Post"-Geschäftsleitung wollte ihre Redakteure in die Zeitarbeits-Tochterfirma "Redaktions-Service-Würzburg" (RSW) ausgliedern, um sie dort außerhalb des Tarifvertrags weiterzubeschäftigen. Ein Teil der Mitarbeiter ist bereits bei der RSW beschäftigt. Die Gewerkschaften übten massive Kritik an dem Vorhaben der Würzburger Zeitung.
"Der Missbrauch der Leiharbeit durch fast 20 Zeitungsverlage in Deutschland ist Tarifumgehung in Reinform", kritisiert der DJV-Vorsitzende Michael Konken. Jüngst hatte der Deutsche Journalisten-Verband eine Liste mit rund 80 tarifflüchtigen Verlagen veröffentlicht.