
"Nichts reimt sich auf Uschi": Markenstreit um Mario Barth
Comedian Mario Barth macht Ärger. Den Spruch "Nichts reimt sich auf Uschi" hat er sich als Marke und Patent schützen lassen. Weil aber nun ein T-Shirt-Drucker diesen Spruch verwendet hat, hat Barth ihn abmahnen lassen. Nur: Der Spruch ist offenbar gar nicht von ihm.
Comedian Mario Barth macht Ärger. Den Spruch "Nichts reimt sich auf Uschi" hat er sich als Marke und Patent schützen lassen. Weil aber nun ein T-Shirt-Drucker diesen Spruch verwendet hat, hat Barth ihn abmahnen lassen. Der Gegenstandswert: 100.000 Euro, dementsprechend hoch sind auch die Anwaltskosten, sie liegen bei fast 1.800 Euro, schreibt die "Neue Westfälische". Der Abgemahnte und sein Anwalt aber haben dies wohl nicht auf sich sitzen lassen und selbst recherchiert. "Nichts reimt sich auf Uschi" hat seine Ursprünge bereits vor Mario Barth. Das "Frühstyxradio" von Radio FFN nutzte diesen Spruch offenbar schon 1991 für eine eigene Comedy-Sendung, und bedruckte Fanartikel und T-Shirts damit. Moderator war unter anderem damals Oliver Kalkofe.
"Ja, es ist eingetragen worden, und es ist, denke ich, auch vertretbar, das einzutragen," sagte Regierungsdirektor Jörg-Eckhard Dördelmann, juristischer Prüfer beim Deutschen Marken- und Patentamt in München, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Barth hat sich offenbar den Spruch in Verbindung mit bestimmten Produkten schützen lassen, darunter "Juwelierwaren, Schmuckwaren, Edelsteine, Porzellan und Steingut, Kämme und Schwämme, Sparbüchsen (nicht aus Metall), Bettwäsche, Handtücher, T-Shirts, Schuhwaren, Kopfbedeckungen, Fußmatten..." Ob Barth mit der Anmeldung nun wirklich auch das exklusive Nutzungsrecht erworben hat, kann Dördelmann nicht beurteilen: "Wie das Schicksal der Marke in Zukunft aussehen wird, das lässt sich heute noch nicht vorhersagen."
Der Anwalt des verklagten T-Shirt-Verkäufers, Dennis Breuer, sieht das Vorgehen als "rechtlich äußerst fragwürdig" an und vom gesunden Menschenverstand her sowieso abwegig: "So'n Spruch wird nicht als Marke wahrgenommen." Nun wollen sich die Beklagten zur Wehr setzen. Die Vertreter von Mario Barth waren gegenüber der "neuen Westfälischen" und dpa zugeknöpft und wollten keinerlei Stellung nehmen.
Kalkofe jedenfalls nimmt die Sache mit Humor: "Wenn man es schon schafft, erfolgreich einen alten Witz zu klauen, muss man ihn auch mit allen Mitteln des Gesetzes verteidigen, dafür habe ich volles Verständnis," sagt er gegenüber der dpa. "Wir haben noch kistenweise alte Kalauer, die wir bedürftigen Komikern gern für ihre Vermarktung zur Verfügung stellen."(dpa/aj)