
"Niederlagen sind wichtig"
Peter Olsson hat Prominente wie Muhammad Ali und Boris Becker beraten. Mit W&V-Redakteurin Julia Kloft spricht er über sein erstes Buch „Erkenne dein Talent“, das kürzlich im Edel-Verlag erschienen ist.
Peter Olsson hat Prominente wie Muhammad Ali und Boris Becker beraten. Mit W&V-Redakteurin Julia Kloft spricht er über sein erstes Buch „Erkenne dein Talent“, das kürzlich im Edel-Verlag erschienen ist.
W&V: Gibt es Parallelen zwischen Spitzensport und dem normalen Berufsleben?
Olsson: Da gibt es viele. Als Sportler, auch als Hobbysportler, lernt man Disziplin, Teamfähigkeit, Zeitmanagement – wie ich mich auf eine Leistung vorbereite. Aber man lernt auch, mit Niederlagen umzugehen. Das ist besonders wichtig.
W&V: Können Sie das erklären?
Olsson: Keine Karriere verläuft immer steil nach oben. Viele Firmen stellen lieber jemanden ein, der schon einmal auf die Schnauze gefallen, aber dann auch wieder aufgestanden ist. Wann soll man Fehler machen, wenn nicht in jungen Jahren?
W&V: Sie lassen auch viele Ihrer Klienten wie Ottmar Hitzfeld, Michael Ballack und Sylvie van der Vaart zu Wort kommen.
Olsson: Von diesen Menschen kann man viel lernen, wenn man nah genug an ihnen dran ist. Mit Ottmar Hitzfeld habe ich zum Beispiel über Zeitmanagement gesprochen, weil er einen Burnout hatte. Nicht nur Vorstände von Konzernen sind davon betroffen, sondern auch junge Manager, weil sie sich oft hochmotiviert in ihre Aufgaben stürzen und gleichzeitig die Anforderungen an sie so hoch sind wie nie zuvor. Ottmar Hitzfeld hat auf junge Menschen sicher mehr Einfluss als ein Psychologieprofessor, der etwas von Burnouts erzählt.
W&V: Werde ich mithilfe Ihres Buchs so reich und berühmt wie die Stars darin?
Olsson: Zentral im Buch sind acht Themen, mit denen man sich als beruflich ambitionierter Mensch befassen sollte. Dazu zählen die eigene Positionierung, der Aufbau eines Netzwerks, eigene Werte. Es ist sehr anstrengend, aber man muss sich um all diese Aspekte kümmern. Wenn man an diesen acht Themen arbeitet, erhöht das die Chancen, erfolgreich zu werden.
W&V: Wie haben Sie Ihr Talent erkannt?
Olsson: Ich bin ein absoluter Quereinsteiger. Ich wollte Tennisspieler werden, dann Schlagzeuger. Das hat nicht geklappt. Aber ich habe hart trainiert und konnte damit abschließen. Und: Obwohl ich mein ursprüngliches Ziel nicht erreicht habe, war ich auf dem richtigen Weg. Als Tennistrainer arbeitete ich mit Jimmy Connors, traf über ihn den Chef meiner späteren Agentur. Man muss nicht immer von vornherein wissen, wo einen das Leben hinführt