
"Rheinische Post" greift nach Mehrheit in Aachen
Nun ist es offiziell: Die "Rheinische Post" hat beim Kartellamt die Übernahme des Zeitungsverlags Aachen beantragt.
Die "Rheinische Post" macht ernst mit ihrem Vorhaben, die Mehrheit beim benachbarten Zeitungsverlag Aachen zu übernehmen. Das Düsseldorfer Verlagshaus hat einen entsprechenden Antrag beim Bundeskartellamt gestellt.
Wie W&V Online bereits berichtete, will die "Rheinische Post" die Mehrheit an der Aachener Verlagsgesellschaft (AVG) erwerben. Dort haben die Gesellschafterfamilien Schmitz, Hofmann, Ernst und Maas ihre Anteile gebündelt. Die 24 Erben der vier Verlagsgründer sind fast alle verkaufswillig - einzig das Ehepaar Herbert Schmitz und Hanne Kelsch-Schmitz wollen ihre Anteile nicht abgeben. Damit stehen 87,5 Prozent an der AVG zum Verkauf. Die AVG wiederum ist mit 75,5 Prozent Mehrheitsgesellschafterin des Zeitungsverlags Aachen, in der vor allem die beiden Tageszeitungen "Aachener Zeitung" und "Aachener Nachrichten" erscheinen. Die restlichen 24,5 Prozent am Verlag gehören der "Rheinischen Post" bereits.
Nun hängt alles davon ab, ob das Kartellamt grünes Licht für den Deal gibt. Bei der Übernahme würde es sich um eine so genannte Nachbarschaftsfusion handeln. In vergleichbaren Fragen urteilten die Wettbewerbshüter bislang unterschiedlich. So winkten die Bonner Beamten unlängst die Übernahme der "Elmshorner Nachrichten" durch den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (SHZ) durch. Gegen den Kauf des "Haller Tagblatts" durch die Ulmer "Südwest-Presse" legte die Kartellbehörde dagegen ein Veto ein.