
"Social Media wird wichtiger Faktor in TV-Programm-Strategien"
Fernsehen in Deutschland kann bislang noch nicht wirklich von der sozialen Interaktionsfreude der Menschen profitieren. Das aber wird sich demnächst ändern, sagt Goldmedia-Forscher Christoph Schwab.
Das Fernsehen in Deutschland kann bislang noch nicht wirklich von der sozialen Interaktionsfreude der Menschen profitieren. Das aber wird sich demnächst ändern, sagt Christoph Schwab, Head of Research bei Goldmedia Custom Research. In den USA oder auch in Großbritannien binden die TV-Sender Social Media-Elemente schon offensiv in das Programm ein.
Durch Handy-Apps wie „GetGlue“ werde es möglich, sich bei Sendungen direkt „einzuloggen“ und mit anderen Zuschauern auszutauschen, beschreibt Schwab das Szenario. Im deutschen Fernsehen ist das sendungsbezogene Engagement auf Social Media-Plattformen heute oft noch gering. „Doch es gibt erste Beispiele dafür, dass sich eine durchdachte Social Media-Strategie auszahlt“, sagt Schwab. Das zeige beispielsweise „Berlin – Tag & Nacht“ auf RTL2. „Der Facebook-Auftritt ist fester Bestandteil der geskripteten Vorabendsendung“, erklärt Schwab, „die Protagonisten berichten von ihrem – dem Anschein nach – „echten“, Leben.“
Die neue Sendung habe jetzt schon deutlich mehr Facebook-Fans als das Primetime-Dickschiff „Das Supertalent“ (RTL). „2012 werden andere Sender nachziehen“, glaubt der Goldmedia-Forscher. Die TV-Anbieter könnten dadurch viel gewinnen, betont Schwab, weil sie von der Echtzeit-Kommunikation mit den Nutzern profitieren – und davon, dass sie durch Social Media auch außerhalb der Sendezeiten in den Köpfen der Seher präsent sind.