
"Spiegel": Mascolo macht das Heft, Blumencron das Digitale
Neue Zuständigkeiten in der "Spiegel"-Chefredaktion: Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron gehen sich künftig beim Nachrichtenmagazin aus dem Weg - Mascolo macht Print, Müller von Blumencron alles Digitale.
Zweigeteilt: Die Hamburger "Spiegel"-Gruppe ordnet die Verantwortlichkeiten in ihrer Chefredaktion neu. Zwar bilden die beiden Chefredakteure, Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron, weiterhin die redaktionelle Doppelspitze des Hauses. Doch Mascolo, 46, wird laut einer Mitteilung vom Montag allein für das Print-Magazin verantwortlich sein, Müller von Blumencron für den digitalen Bereich und damit auch für "Spiegel Online“.
Der bisherige Chefredakteur von "Spiegel Online", Rüdiger Ditz, bleibe im Amt, heißt es weiter. Er berichtet nun an seinen Vorgänger Müller von Blumencron. Bei "Spiegel Online" hat Geschäftsführerin Katharina Borchert damit künftig nur noch mit Mathias Müller von Blumencron zu tun. Sie residiert dort seit einem knappen Jahr an der Schnittstelle zwischen Redaktion und dem kaufmännischen Bereich und soll den Ausbau der publizistischen Online-Angebote der Spiegel-Gruppe vorantreiben.
Das Haus "Spiegel“ kaschiert den Vorgang mit den Worten, dass die Chefredaktion ab sofort ihr Aufgabengebiet erweitere und "zusätzlich die Verantwortung für alle redaktionellen Angebote der Marke 'Spiegel' in den Medienkanälen Online und Digital" übernehme. Das solle die gestiegene Relevanz der Medienkanäle Online und Digital widerspiegeln.
Hinter den Kulissen wird seit Langem gemunkelt, dass sich das "Spiegel“-Duo nicht besonders gut versteht – was der Verlag stets dementiert hat. Formal bleibt mit der Personalie alles beim Alten und die Doppelspitze bestehen. Doch in der Praxis gehen sich Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron in Zukunft aus dem Weg. Die beiden teilen sich das Amt seit 2008, als der langjährige Chefredakteur Stefan Aust das Haus unter langem Hin und Her verlassen hat.