
"Spiesser"-Chef Haring: "Bauer greift IVW-Zählung an"
Nächste Etappe in der Causa Bauer gegen "Spießer": Der Hamburger Verlag will der kostenlos verteilten Jugendzeitschrift erneut qua Gericht verbieten lassen, mit der IVW-Auflage zu werben. Die Jugendzeitschrift sei aber gar nicht das eigentliche Ziel der Bauer-Attacken, meint "Spießer"-Geschäftsführer Frank Haring gegenüber W&V Online.
Seit über einem halben Jahr schwelt nun der Streit zwischen dem Bauer Verlag und dem kostenlos verteilten Jugendmagazin "Spiesser" bereits schon. Im Juli urteilte das Hamburger Landgericht, dass die Dresdner Schülerzeitschrift weiterhin mit der von der IVW angegebenen Auflage von zuletzt 772.450 Exemplaren um Anzeigenkunden werben dürfe. Der klagende Bauer Verlag hatte in Zweifel gezogen, dass tatsächlich so viele Hefte wie angegeben an den "Spießer"-Vertriebsstellen, den Schulen, ausliegen würden.
Wie der Geschäftsführer der Spiesser GmbH, Frank Haring, gegenüber W&V Online erklärt, sei der Jugendzeitschrift Anfang der Woche ein "beinahe identisches" Schreiben zugegangen wie im Sommer. Gerichtsort ist diesmal München, wenn es auch, so Haring, dabei "um exakt den gleichen Sachverhalt" gehe wie in Hamburg. Der Bauer Verlag wolle dem "Spiesser" erneut gerichtlich verbieten lassen, die IVW-Zahlen für seine Kommunikation zu nutzen.
Eigentliches Ziel der Bauer-Attacken aber, meint Haring, sei gar nicht der "Spiesser": "Der Bauer Verlag will erreichen, dass die IVW-Zählweise geändert wird." Bauer wünsche sich, dass die kostenlose Verteilung von Zeitschriften künftig von den Verlagen Heft für Heft nachgewiesen wird. Was, so Haring, nicht zu leisten sei und derzeit von der IVW auch gar nicht verlangt wird. Ein Sieg Bauers vor dem Landgericht München am 15. Februar 2012 hätte demnach weitreichende Folgen: Das gesamte Geschäftsmodell "kostenlose Zeitschrift" stände auf der Kippe.