
Netz-Reaktionen:
"Tatort": Das Massaker rockt Twitter
Zuallererst musste sich die ARD korrigieren: Nicht 47 Leichen habe der "Tatort" am gestrigen Sonntag zu bieten gehabt, sondern nachgerechnet 52. Aber unter dem Strich hat sich der Wiesbaden-Krimi wohl gerechnet: Sowohl bei den Quoten als auch bei der Resonanz im Netz.
Zuallererst musste sich die ARD korrigieren: Nicht 47 Leichen habe der "Tatort" am gestrigen Sonntag zu bieten gehabt, sondern nachgerechnet 52. Der ungewöhnlich inszenierte ARD-Krimi fand zwar trotz Rekordleichen keine Rekordquote - 9,29 Millionen Zuschauer (Marktanteil 26 Prozent). Aber die Konkurrenz blieb trotzdem schwach: Sogar der "Amazing Spider Man" musste enttäuscht seine Netze einpacken und konnte nur 3,24 Millionen Zuseher (10,4 Prozent) auf ProSieben anziehen. Wer keinen Blut- und Actionrauch wollte, sah dann doch lieber im ZDF die Romanze "Ein Sommer in Island» (5,23 Millionen/14,6 Prozent).
Die Netzgemeinde aber lobte den Eigensinn des Wiesbaden-Krimis mit Ulrich Tukur, der vor allem wegen der vielen Zitate, der kulturellen Anspielungen und einer ungewöhnlichen Handlung auf Twitter viel Anerkennung einheimste. Natürlich auch erst einmal Eigenlob:
Also allein für diese Laserpointer-Szene verlange ich schon mal den Grimme-Preis! #Tatort
— Tatort-Blog (@tatortblog) October 12, 2014
Auch die Twitter-Gemeinde überschlug sich mit Lorbeeren. "Best. Tatort. Ever" posteten gleich mehrere User - angesichts der epischen Musik vom HR-Symphonieorchester und u.a. Anspielungen auf William Shakespeare, Sergio Leone, François Truffaut, Quentin Tarantino, Vincent van Gogh und Lars von Trier.
Mischung aus Kino & Theater. Toll, #Tukur. #tatort
— Patrick Gensing (@PatrickGensing) October 12, 2014
Ein wenig Tarthouse #tatort
— Finn Reddig (@f_reddi) October 12, 2014
Bislang hatte Til Schweiger den blutrünstigsten Rekord der ARD gehalten: Bei seinem Hamburger "Tatort"-Debüt musste er den Mord an 19 Opfern aufklären.
Neidische Blicke von Till Schweiger #tatort pic.twitter.com/h0T86b48hU
— pepguhly (@pepguhly) October 12, 2014
Doch der neue HR-Streifen von Regisseur Florian Schwarz und Drehbuch-Schreiber Michael Proehl übertraf die Hamburger Vorgabe an Blutigkeit und Opferzahlen bei weitem.
Und wie kam es jetzt zu dem Fauxpas mit der falschen Leichenzahl? Zunächst waren es wohl nur überschlagene 47 Leichen gewesen. Im HR-Format "Tatort - die Show" (im Web und bei YouFM) sagte "Tatort"-Redakteur Jörg Himstedt, die Leichen seien "nie gezählt" worden. Ein Schauspieler allerdings habe die Zahl 47 bei einer Pressevorführung genannt. Tatsächlich aber ergab ein Nachzählen, dass es 52 waren - wenn man die erwähnten, aber nicht gezeigten Todesopfer mitrechnet.
Nun hat das Erste auch eine Art Klassenfoto der Leichen gepostet - allerdings, ein unvollständiges : Es sind auch hier keine 52 Opfer zu sehen.
R.I.P. #tatort pic.twitter.com/N6uCFpXSPW
— Tatort l Das Erste (@Tatort) October 12, 2014