Hintergrund: Der GWA hatte sich Ende 2011 in die Diskussion um die neue Tonnorm der Europäischen Rundfunkunion eingeschaltet. Das "Forum Filmproduktion" innerhalb des Agenturverbands wollte nämlich im Fall der Werbespots nicht, dass die ARD und ihre Werbetochter – wie geplant – Anfang 2012 vorpreschen, sondern dass alle öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sender gleichzeitig auf die neue Norm umstellen. So wollte der GWA Werbungtreibende vor einem Mehraufwand für zusätzliche Tonmischungen und Sendekopien für ihre Werbefilme bewahren – was jetzt mit dem einheitlichen Schwenk zur IFA gelungen ist.

Die EBU-Tonnorm berücksichtigt vermehrt die subjektiv wahrgenommene Lautstärke. Sie gilt für das gesamte Programm. Im absoluten Vergleich kommt Werbung allerdings deutlich leiser daher. Die ARD und ihre Werbetochter AS&S waren die ersten, die Kunden auf den Wechsel eingestimmt haben. Ausgangspunkt der gemeinsamen Vorgehensweise ist eine neue internationale Empfehlung der EBU zur Lautheitsmessung und -aussteuerung. Die neue Generation von Messgeräten ermöglicht nun die Aussteuerung nach "Lautheit" und löst damit die bisher bekannte Spitzenpegelmessung ab. Die Dramaturgie leider allerdings nicht: Gewisse Tonhöhen- und -tiefen bleiben in einem Beitrag oder Spot erhalten; ein Schrei wird nicht einem Flüstern angepasst.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.