"Wetten, dass..?" hat kaum mehr Fans in Österreich und in der Schweiz
Abstimmungen in der Schweizer und Wiener Presse machen deutlich, dass unsere Nachbarn nach Thomas Gottschalk keine Fortsetzung der Show mehr brauchen. Ein "Nationen-Konzept" zur Moderation kommt derweil von Kurt Felix.
Unseren Nachbarn in Österreich und in der Schweiz ist "Wetten, dass...?" anscheinend "wurscht". Nach Hape Kerkelings Absage als Moderator hat beispielsweise das österreichische Boulevardblatt "Kronen Zeitung" via Internet-Abstimmung ermittelt, dass mehr als 70 Prozent der Nutzer die österreichisch-schweizerisch-deutsche Gemeinschaftsproduktion absetzen wollen. Ähnliches berichtet die "dpa" aus der Schweiz: Bei einer Leserabstimmung des Zürcher "Tages-Anzeigers" seien gut 78 Prozent der Auffassung gewesen, dass "Wetten, dass..?" verzichtbar sei.
Die Partnersender selbst sehen das anders: Aus dem ORF, der "Wetten, dass..?" mitproduziert, heißt es immer wieder, man sehe keine Notwendigkeit, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem ZDF neu zu überdenken. Auch für das Schweizer Fernsehen (SF) ist ein Ausstieg derzeit kein Thema. "Wir sehen uns als Partner und sind interessiert daran, dass die Sendung weiterläuft", sagt ein Sprecher der "dpa". Aber die Eidgenossen stellen auch Bedingungen: Die Zukunft der Show werde entscheidend davon abhängen, wer die Nachfolge von Thomas Gottschalk antrete. Schweiz und Österreich seien in dieser Frage eingebunden.
Vielleicht kommt der entscheidende Hinweis, wie "Wetten, dass...?" künftig aussehen könnte, auch aus der Schweiz – vom Show-Altmeister Kurt Felix ("Verstehen Sie Spaß?"). Er macht im "Tages-Anzeiger" einen Vorschlag zur Fortsetzung der Show: "Jedes der drei Eurovisionsländer schickt einen eigenen Moderator. Michelle Hunziker ist für die Schweiz schon gesetzt. Die drei bringen ihre Wetten mit und spielen diese gegen die anderen aus. In einem heiteren Wettbewerb. Das Sendekonzept müsste angepasst und gestrafft werden. Ideenreiche TV-Profis schaffen das in einem Tag... Das ist doch alles nicht so schwer."
Nach der Absage Kerkelings vor laufender Kamera am vergangenen Samstag ist die Nachfolge von Thomas Gottschalk, seit 1987 mit einer kurzen Unterbrechung der Herr der Wetten, wieder offen. Der 61-Jährige moderiert am 3. Dezember zum letzten Mal und wechselt dann mit einer werktäglichen Live-Vorabend-Show zur ARD, die am 23. Januar beginnt.