
Umbau:
"taz" startet kompakte Ausgabe fürs Wochenende
Vom 20. April an gibt es die "taz.am Wochenende". Neu aufgesetzt ist vor allem der erste Teil der Zeitung - er soll den Wochenüberblick bieten.
Die "taz" baut ihre Wochenendausgabe weiter aus. Mit dem 34. Geburtstag am 20. April verlege sie sich auf ein samstäg-/sonntägliches Kompaktkonzeptangebot, verkünden die Berliner über ihren Hausblog. Titel: "taz.am Wochenende". Die Ausgabe soll sich von der "taz.die tageszeitung", die weiter von Montag bis Freitag erscheine, "schon allein grafisch" abheben.
Neu aufgesetzt ist bei der "taz.am Wochenende" vor allem der erste Teil der Zeitung: Geboten werden kompakte Nachrichten auf den Seiten zwei und drei - mit einem riesigen Foto der Woche. Darauf folgt eine doppelseitige Reportage oder eine Recherche, "exklusiv für die taz.am wochenende gefertigt", wie das Team betont. "Die Kronjuwelen, sonst platziert in der sonntaz, werden also in einer vorderen Vitrine der taz gezeigt", heißt es dazu. Danach schließen sich mit "Argumente” eine Debatten-und-Meinung-Seite und die Seite acht mit Analysen, Interviews und Berichten rund um die Woche an. Gefragt sind Kommentare der "taz"-Leser, denn sie hätten "nicht nur untereinander, sondern auch und vor allem den taz-Autoren allerhand zu erzählen. Ein bisschen Hass muss sein", heißt es. Themen rund um den "Fortschritt” kommen auf zwei Seiten daher. Danach folgt die gewohnte "sonntaz", die "magazinig" überzeugen will.
Auf die Frage nach dem Warum antwortet das "taz"-Team: "Weil es immer mehr Menschen gibt, die nur am Wochenende Zeit für eine Zeitung finden. Und weil immer mehr Leser nicht mehr interessiert sind an der täglichen und stündlichen Information über Politik, Umwelt oder Gesellschaft." Das Ganze wird auch als Wochenendabo für 12,90 Euro im Monat angeboten.
Bereits im November hat die "taz" den Wochenend-Part kräftig ausgebaut und einen zwölfseitigen durchgehend farbigen Berlin-Teil eingebaut. Die "Berlin-taz" am Wochenende hat neue Rubriken eingeführt. Im Gegenzug schrumpfte der tägliche Lokalteil montags bis freitags von acht auf vier Seiten. Alles in allem verschärft sich der Eindruck, dass die "taz"-Geschäftsführung die Zeitung in Zukunft nur noch am Wochenende in Printform herausbringen und unter der Woche online und auf mobilen Geräten publizieren könnte. Die Zahlen sprechen für eine solche Strategie: In den vergangenen Jahren hat das linke überregionale Blatt seinen Verkauf am Wochenende kontinuierlich steigern können - von etwa 57.494 Exemplaren im dritten Quartal 2010 auf zuletzt 60.760 Exemplare (ohne E-Paper) im dritten Quartal 2012. Unter der Woche bröckelt die Auflage dagegen weiter - auf derzeit 50.895 Exemplare (ohne E-Paper).