
Zensurvorwürfe:
"Übermäßig sexualisiert": Facebook zensiert Michelangelo
Auf Facebook haben Geschlechtsteile nichts zu suchen - auch wenn sie kunstvoll gemalt sind. Was zwar in der Sixtinischen Kapelle hängen darf - darf laut Werberichtlinien von Facebook dort dennoch nicht zu sehen sein.
Auf Facebook haben Geschlechtsteile nichts zu suchen - auch wenn sie kunstvoll gemalt sind. Sogar Michelangelo ist den Amerikanern zu anstößig. Eine Werbeanzeige für ein Buch, die das große Werk "Die Erschaffung Adams" zitiert, wurde vom Netzwerk abgelehnt. Zwar darf das Werk in der Sixtinischen Kapelle gezeigt werden - für Facebook aber ist es zu provokativ. Das Bild, das - ein wenig abgewandelt - das Cover eines religionsphilosophischen Buches ziert, war den sozialen Netzwerkern wohl zu freizügig. Schließlich zeigt es eine freie Sicht auf Adams Geschlechtsteil.
Eckehard Bamberger, Autor von "Psalm 1 - Die Wege Gottes und der Menschen", erhielt von Facebook folgende Standard-Mitteilung: "Deine Werbeanzeige wurde abgelehnt, weil das Bild nicht unseren Werberichtlinien entspricht. Werbeanzeigen dürfen keine übermäßig sexualisierten Bilder einsetzen, den Eindruck von Nacktheit erwecken, viel Haut bzw. Dekolleté zeigen oder sich unnötigerweiseauf bestimmte Körperteile konzentrieren. Dies gilt auch für die Bilder auf deinen Seiten."
Der Autor, der in seinem Buch züchtig über die Abkehr der Menschen von Gott referiert, verteidigt sich: "Mit Pornografie hat das nichts zu tun". Nun nutzt der findige Schreiber die Ablehnung aber, um ein bisschen PR für sein Werk zu machen. Er hat eine eigene Website eingerichtet, die sich über die Facebook-Zensur mokiert und verschickt über alle Kanäle Pressemitteilungen.