
Die Neue 107.7:
ɟdoʞ ʇɥǝʇs oıpɐɹ: Werbeerfolg für lokalen Radiosender
Der Radiosender Die Neue 107.7 hat mit einer Plakatkampagne deutlich mehr Aufmerksamkeit erzielt als mit früheren Motiven. Und dass nur, weil er seine Werbung auf den Kopf stellte.
Schon die Betreffzeile der Presse-Mail steht auf dem Kopf - und das sorgt durchaus für Aufmerksamkeit im zugemüllten Postfach. Genau diesen Effekt hat der Radiosender Die Neue 107.7 auch in den Straßen Baden-Württembergs mit seiner neuen Kampagne erreicht. Seit Mitte Januar - im Erhebungszeitraum der Media-Analyse Radio - stellt der Lokalsender seine Werbung auf dem Kopf. Und lässt zunächst die Hörer rätseln, ob dies nun Absicht ist oder ein Fehler.
"Wenn man etwas sieht, was nicht der Erwartung entspricht, dann schaut man zweimal hin", erklärt Geschäftsführer Dirk Ullmann das psychologische Phänomen, das sich der Sender zunutze macht. "Das menschliche Gehirn versichert sich, ob seine Wahrnehmung, die vom gelernten Muster abweicht, wirklich korrekt ist. So erzeugen wir eine deutlich höhere Beschäftigung der Rezipienten mit dem Motiv." Der Lohn: "Eine deutlich erhöhte Aufmerksamkeit im Vergleich zu vergangenen Kampagnen mit vergleichbarem Mitteleinsatz."
Die Grundidee überträgt der Sender auf verschiedene Medien. So werden 40 Prozent der mehr als 500 City- und Megalights, Ganzsäulen und Großflächen um 180 Grad gedreht angebracht. Das Team von Außenwerber Ströer in Stuttgart musste zunächst schmunzeln, als der Auftrag ins Haus flatterte. Für Niederlassungsleiterin Evelyn Lerche eine gelungene Plakat-Idee, deren Wirkung sich auch im Tracking ablesen lässt: "Für den Sender ist in jedem Fall der gewünschte Effekt eingetreten, die Kampagne fällt auf und die Menschen sprechen darüber. Das merken wir schon allein daran, dass wir bei uns im Haus auf keine andere Kampagne in Stuttgart so viel Feedback bekommen haben."
Einige Tage nach Plakatierungsbeginn lösten mehrere Printanzeigen hintereinander in der "Bild" Stuttgart das Rätsel auf: "Für gutes Radio stellen wir uns auf den Kopf", heißt es in der Fußnote. Außerdem klären drei Videos auf Facebook und Youtube über die Botschaft - und das Engagement des Senders - auf. Die Moderatoren begleiteten die Aktion im Programm.