Ein bisschen abseitig wirkt die Geschichte über das Topmodel Stephanie Seymour und ihre Söhne - eine aus der US-Ausgabe übernommene Fotostrecke. Die einen Tick zu knabenhafte Inszenierung der Jungs, die 17 und 20 Jahre alt sind (ebenso wie ihre 45-jährige Mutter deutlich jünger zurechtgemacht), mag selbst die von Burda als "unkonventionell und extravagant" skizzierte Zielgruppe vor den Kopf stoßen.

Irritierend: In der ersten Ausgabe verkaufte die Redaktion ein Wellness-Thema mit einem Hitler-Foto neben der Badewanne und inhaltlichen Anspielungen auf den Selbstmord des Nationalsozialisten.

So ganz ist uns nicht klar, wo "Harper's Bazaar" reloaded 2014 hinwill. Ob es die Leserinnen der "durchschnittlich geplanten Druckauflage" von 170.000 Heften pro Monat wissen, wagen wir zu bezweifeln. Aber immerhin bekommt, wer nur oberflächlich blättert - und dazu sind solche Titel ja auch irgendwie da - genug Luxuswaren und Designermode zum Schwelgen in Opulenz und Reichtum.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.