
Jubiläum:
50 Jahre W&V: 1970
Der "Volkswirt" wird zu "Wirtschaftswoche" und auf Post-Bussen ist nun Werbung möglich, heißt es auf Anzeigen in W&V.
Schon bald nach dem Start gehörte es in der Werbe- und Medienbranche zum guten Ton, in "W&V" regelmäßig Flagge zu zeigen und auf die Leistungen der herausgegebenen Medien hinzuweisen. Die vielen Motive geben einen Einblick in die Portfolios und erzählen ein Stück Mediengeschichte.
Handarbeitszeitschriften hatten 1970 noch Hochkonjunktur – Marktführer "Burda Moden" von Burda verkaufte über eine Million Exemplare pro Monat. Mit dem Inserat wirbt Bauer für sein Heft Neue Mode.
Stress, Nikotin, Kopfweh und öfter Kater – so stellt sich der Arzneimittelanbieter Alka-Seltzer das Leben und Leiden in der Medien- und Werbebranche vor.
Nicht nur Zeitschriften "können" Farbe. Farbanzeigen sind auch für die "Hamburger Morgenpost" ein Thema. Hamburg hat noch die Vorwahl 0411.
Der Markt der Kleinen ist ganz groß, betont der Kauka Verlag, der Inserenten für Werbung in "Bussi Bär" sowie "Fix & Foxi" gewinnen will. Über 80 Prozent der Kinder erhalten Taschengeld, fast alle sind konsumfreudig.
Der Ehapa Verlag hält mit Titeln wie "Micky Maus" dagegen und verspricht insgesamt fast 90 Prozent Reichweite im Kindermarkt.
Rund sechs Millionen private Fernsprechteilnehmer gibt es 1970 in der Bundesrepublik, weiß der Werbevermakter der Deutschen Bundespost, die Deutsche Postreklame. Damit hat nicht ganz ein Drittel aller Haushalte ein Telefon. Ihre Adressen lassen sich auch für die werbliche Ansprache nutzen.
Das Wochenblatt "Volkswirt" nennt sich fortan "Wirtschaftswoche".
Das Institut für Jugendforschung (IJF, zu Roland Berger) betont seine Kompetenz bei der zunehmend an Einfluss gewinnenden Zielgruppe.
Der Verlag Welt am Sonnabend befürchtet keine Probleme für die Werbemänner, die ein Auge auf seine Frau – die aktuelle Illustrierte - geworfen haben.
Auf den Bussen der Post ist fortan auch Werbung möglich, wirbt die Deutsche Postreklame – lange bevor sie ihren Busbereich Anfang der 80er Jahre komplett abgibt. Angeblich hegt die Post aber Pläne, mit dem Partner ADAC wieder in den Busmarkt, diesmal geht es um Fernverbindungen, einzusteigen. Ob dann auch Werbung möglich sein wird, ist nicht bekannt.