Zweitens. Der große Bildschirm ist generell beliebter.
Deutsche Multiscreen-User im Alter von 16 bis 45 Jahren gucken pro Tag bildschirmübergreifend durchschnittlich 174 Minuten Videos. 58 Prozent der Videoinhalte werden dabei über TV oder On-Demand-TV geschaut, der Rest über digitale Endgeräte. Das Smartphone liegt hierzulande mit 19 Prozent leicht unter dem globalen Durchschnitt.

Drittens. Konsumenten bevorzugen Videolösungen, die man überspringen kann oder die erst durch Anklicken starten.
International betrachtet ist die Mehrheit der Studienteilnehmer davon überzeugt, dass sie größeren Einfluss auf Online-Werbevideos haben als auf klassische TV-Spots (63 Prozent). Dementsprechend reagieren Verbraucher irritiert auf Online-Videos, die sich beispielsweise nicht wegklicken oder schließen lassen. "Skippable Pre-Rolls, (34 Prozent) sowie Skippable Mobile Pre-Rolls (31 Prozent) werden gegenüber Pop-Ups in Apps (14 Prozent) und Non-Skippable Pre-Rolls (15 Prozent) bevorzugt", heißt es in der Studie. Das beliebteste Format ist demnach das mobile App-Video, das dem Zuschauer einen Anreiz bietet (49 Prozent), beispielsweise in Form von Belohnungen bei Online-Games.

Viertens. Die Kreation lässt noch zu wünschen übrig.
"Obwohl Videoinhalte auf den unterschiedlichen Bildschirmen einsetzbar sind, kann das Konzept eines klassischen TV-Spots nicht einfach auf digitale Endgeräte übertragen werden. Konsumenten erwarten heute weitaus mehr von Online-Werbung", erklärt Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bereits in der Kreationsphase sollten aus seiner Sicht digitale Formate mit einbezogen werden, um die Werbevideos bildschirmübergreifend nutzen zu können. Eine kreative Herausforderung stellen laut Millward Brown Skippable Ads dar – hier zählen die ersten Sekunden.

Fünftens. Wenn schon Targeting, dann bitte sehr feinfühlig!
Konsumenten sind laut der Analyse offen für Targeting – wollen aber nicht überwacht werden: Sie sind gegenüber Werbevideos aufgeschlossen, die gezielt auf persönliche Interessen oder bekannte Marken (40 Prozent) eingehen. Weniger populär sind dagegen Videos, die anhand des Browserverlaufs erstellt wurden (25 Prozent). Auch wenn das Suchverhalten im Internet das interessenbasierte Targeting vorantreibt, sei ein feinfühliger Einsatz "am erfolgversprechendsten", heißt es.

Sechstens. Nicht auf jedem Bildschirm funktioniert bis dato bewegte Werbung.
49 Prozent der Befragten lehnen Werbevideos auf Smartphones ab. Daher müssen sich Marketer die Aufmerksamkeit der Nutzer hart erarbeiten. 29 Prozent der weltweit befragten Verbraucher würden Werbevideos nicht überspringen, wenn diese einen Anreiz zur vollständigen Betrachtung bieten. Was zurück zu Punkt vier und zur Kreation führt.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.