
"Gelber Engel":
ADAC soll BMW begünstigt haben
Der ADAC soll beim "Gelben Engel" den 5er-BMW weiter vorn platziert haben. Unterdessen kündigt der Automobilclub einen 10-Punkte-Plan an.
Der ADAC kommt nicht zur Ruhe: Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" gingen die Manipulationen bei der Publikumsabstimmung zum "Lieblingsauto der Deutschen" weiter, als bisher von dem Club eingeräumt. So habe der Verein nicht nur die Anzahl der Stimmen bei der Wahl zum "Gelben Engel 2014" gefälscht, sondern auch die Reihenfolge geändert. Der angebliche Profiteur: der BMW 5er. Der ADAC soll das Modell auf den fünften Rang platziert haben, eigentlich wäre das Auto des bayerischen Herstellers auf dem siebten Platz gelandet. Für den BWM habe der VW Tiguan weichen müssen, schreibt das Blatt. Somit fanden sich drei deutschen Marken unter den Top Fünf, neben BWM auch Mercedes-Benz. Die Zeitung bezieht sich dabei auf interne Unterlagen. Zudem sei es schon in den Vorjahren zu Tricksereien gekommen, und nicht wie bisher vom ADAC eingeräumt, nur im Jahr 2014.
Der Automobilclub äußerte sich zu den erneuten Vorwürfen nicht. In einer Pressmitteilung kündigten jedoch Verwaltungsrat und Präsidium einen 10-Punkte-Plan an. Eine erste Maßnahme ist die Berufung eines Chief Compliance Officers (CCO), den der ADAC noch nicht benannt hat. Dieser wird von der Rechtsanwaltskanzlei Freshfields unterstützt, die ab sofort sämtliche Compliance-Regelungen überprüfen soll. Zudem wird der ADAC eine Website einrichten, auf der Club-Mitglieder anonym Missstände anprangern können.
Die ADAC-Führungsriege muss zurzeit jeden Tag Angst vor einer neuen Negativ-Schlagzeile haben: Mal geht es um manipulierte Reifentests oder Meldungen zu einem rapiden Mitgliederschwund. Laut dem "Handelsblatt" hat sich die Organisation jetzt Hilfe von der Krisen-PR-Agentur CNC-Communications geholt. Die Wirtschaftszeitung schreibt, die Kommunikatoren aus München würden momentan die Presse-Abteilung in der Zentrale unterstützten. In der Öffentlichkeitsarbeit des Clubs sitzen angeblich 100 Mitarbeiter.