Außerdem soll der Elitegipfel erstmals eine breitere Öffentlichkeit erreichen. „Wir wollen die ganze Stadt bespielen“, erklärt ADC-Vorstand Claus Fischer. Gelingen soll das unter anderem, indem man sich auf diverse Frankfurter Kultur- und Club-Locations ausbreitet. Sogar über die Anmietung einer Main-Schiffs als schwimmende ADC-Lounge wird nachgedacht.

Als Herz des Festivals soll indes die Halle 5.1 der Frankfurter Messe mit dem benachbarten Congress Center fungieren. Hier werden auf 11.000 Quadratmetern alle eingereichten Wettbewerbsarbeiten präsentiert – und erstmals auch die des Nachwuchses. Denn um die jungen Kreativen will sich das „neue“ ADC-Festival ganz besonders kümmern. So soll es ein „72-Stunden-Camp“ geben, in dem junge Kreative ein Briefing und dann drei Tage Zeit für die Umsetzung bekommen. Währenddessen steckt man sie in eine Art Wohngemeinschaft in einem Container. Zudem wartet ein zweitägiger Junioren-Kongress auf junge Besucher.

Die Stadt Frankfurt widerum erhofft sich, über die auf drei Jahre beschlossenen Verlagerung zu den Top-Kreativ-Standorten wie Hamburg und München aufschließen zu können. Offenbar hat man im Frankfurter Römer die Kreativen als Schlüsselbranche für das 21. Jahrhundert entdeckt. So eröffnet am Freitag ein neues Gründerzentrum für Kreative; darüber hinaus wollen die Stadtväter ein Programm aufsetzen, dass entsprechende Unternehmensgründer mit Bürgschaften finanziell unter die Arme greift. „66.000 Menschen arbeiten hier in kreativen Berufen und erwirtschaften pro Jahr mehr als vier Milliarden Euro Umsatz“, betont Frankfurts Wirtschaftsdezernent Markus Frank.

Der ADC-Gipfel biete die Chance, Frankfurt wieder in den „kreativen Focus Deutschlands zu rücken“. Das lässt sich die Stadt einiges kosten. Wieviel genau verrät Frank nicht; Gerüchten zufolge unterstützt die Mainmetropole das Festival mit einem mittleren sechsstelligen Betrag. Fest steht wohl, dass der ADC die Messehalle und das Congress Centrum praktisch mietfrei nutzen darf. Außerdem erhalten ADC-Besucher mit ihrer Eintrittskarte ein kostenloses Ticket für den Personennahverkehr. hr