
ARD-Chef Boudgoust verteidigt künftigen BR-Intendanten
Als "Scheinproblem" bezeichnete der ARD-Vorsitzende die Kritik am Wechsel Ulrich Wilhelms an die Spitze des Bayerischen Rundfunks.
Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust hat den Wechsel von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm auf den Intendantenposten beim Bayerischen Rundfunk verteidigt. "Hier wird ein Scheinproblem aufgemacht", sagte Boudgoust der Berliner "taz". "Es geht doch darum, ob jemand für ein Amt geeignet, souverän genug ist. Und da habe ich noch keine Zweifel an Ulrich Wilhelm gehört", sagte Boudgoust dem Blatt.
Die gegenwärtige Diskussion über mangelnde Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dürfe nicht dazu führen, dass die Herkunft eines Kandidaten aus der Politik erklärungsbedürftig sei, sagte der ARD-Vorsitzende weiter.
Wilhelm war Anfang Mai nach viereinhalb Jahren als Sprecher der Bundesregierung zum neuen BR-Intendanten gewählt worden und soll sein neues Amt im Februar 2011 antreten. Den nahezu übergangslosen Wechsel bezeichnete Boudgoust als "realitätsfremd": "Die Vorstellung, Ulrich Wilhelm müsste erst irgendwo ,abkühlen', hat doch bestenfalls etwas Satirisches. Keine Frist kann eine Distanz zu einem früheren Job schaffen."