
Wulff-Affäre:
ARD: Staatsanwaltschaft klagt Glaeseker und Schmidt an
Undurchsichtige PR vor Gericht: Nach Information des ARD-Magazins "Panorama" hat die Staatsanwaltschaft Hannover heute Anklage gegen den früheren Präsidentensprecher Olaf Glaeseker und gegen Event-Unternehmer Manfred Schmidt erhoben.
Nach Information des ARD-Magazins "Panorama" hat die Staatsanwaltschaft Hannover heute Anklage gegen den früheren Präsidentensprecher Olaf Glaeseker und gegen Event-Unternehmer Manfred Schmidt erhoben. Bei Glaseker geht es um den Vorwurf der Bestechlichkeit, bei Schmidt um Bestechung. Die Anklageschrift soll den Anwälten der Beschuldigten im Laufe des Tages zugestellt. Die Staatsanwaltschaft Hannover will sich nach "Panorama"-Informationen heute noch zu der Anklage äußern.
Olaf Glaeseker wird in der Anklageschrift nach "Panorama"-Informationen Bestechlichkeit in drei Fällen zur Last gelegt. Zwischen 2007 und 2010 soll Glaeseker über 600.000 Euro von Sponsoren für drei Veranstaltungen des "Nord-Süd-Dialogs" eingeworben haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler soll er im Gegenzug mehrmals kostenlos Urlaub in Schmidts Feriendomizilen in Südfrankreich und Spanien gemacht haben. Zudem soll Schmidt mehrfach die Kosten für Flüge von Glaeseker übernommen haben. Seit längerer Zeit soll Glaeseker von Schmidt regelmäßig kostenlose Ferienaufenthalte erhalten haben, will die ARD aus Ermittlerkreisen erfahren haben. Die Gerichtsverhandlung soll noch in diesem Jahr vor dem Landgericht Hannover beginnen.
Glaeseker war zu Beginn der Wulff-Affäre vom damaligen Bundespräsidenten ohne öffentliche Begründung entlassen worden. Der frühere Journalist diente Christian Wulff als Regierungssprecher in Hannover und später als Kommunikationschef des Bundespräsidialamtes. Über eine Anklage gegen Wulff selbst scheint noch nicht entschieden worden zu sein.